Zentrale der Triodos Bank in den Niederlanden. Das Institut hat auch eine deutsche Geschäftsstelle in Frankfurt. / Foto: Triodos

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Triodos Bank: Nettoverlust wegen Abfindungsangebot

Die niederländische Triodos Bank hat 2024 in ihrem Tagesgeschäft solide Ergebnisse erzielt. Weil das nachhaltige Finanzhaus den Inhabern seiner Aktienähnlichen Rechte ein Abfindungsangebot unterbreitet, stand unter dem Strich aber ein Nettoverlust.

Die Triodos Bank hielt ihre Einnahmen 2024 in etwa konstant zum Vorjahr bei 463 Millionen Euro. Da das Institut wegen des Abfindungsangebots eine Rückstellung nach Steuern von 75 Millionen Euro vornehmen musste, lag das Nettoergebnis bei minus 3 Millionen Euro. 2023 hatte Triodos einen Nettogewinn von 77 Millionen Euro erzielt. Die finanzielle Stabilität der Bank veränderte sich kaum, die harte Kernkapitalquote lag Ende Dezember 2024 bei robusten 16,4 Prozent.

Die Kundeneinlagen stiegen im letzten Jahr um 719 Millionen Euro auf 14,5 Milliarden Euro. Das verwaltete Gesamtvermögen erhöhte sich von 23,2 auf 24,1 Milliarden Euro. Die Triodos Bank finanzierte 2024 unter anderem 561 nachhaltige Energieprojekte und 329 ökologische landwirtschaftliche Betriebe in Europa sowie mehrere landwirtschaftliche Genossenschaften und Agrarunternehmen in Lateinamerika, Afrika und Asien, die mit über 60.000 Kleinbauern zusammenarbeiten.

Geplante Sonderzahlung: 10 Euro pro TAR

Die Triodos Aktienähnlichen Rechte (TAR) hatten in den letzten Jahren für Unzufriedenheit bei den Inhabern gesorgt, weil sie zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt waren und sich ihr Kurs schlechter entwickelte als erhofft. Deshalb unterbreitet die Bank den Inhabern ein Vergleichsangebot über 10 Euro pro TAR „im Gegenzug für die vollständige und endgültige Abgeltung aller Rechtsansprüche im Zusammenhang mit den TARs, einschließlich der Aussetzung des Handels und der nachfolgenden Schritte der Bank“ (ECOreporter berichtete hier).

Derzeit bereitet Triodos eine Notierung der TAR an der Börse Euronext in Amsterdam vor. Wegen der Rückstellung für das Vergleichsangebot schlägt der Bankvorstand vor, für das Geschäftsjahr 2024 keine Schlussdividende zu zahlen. Die Gesamtdividende entspräche damit der im September 2024 gezahlten Zwischendividende von 1,27 Euro je TAR.

„Dank unserer soliden Finanzlage und Leistung konnten wir eine beträchtliche finanzielle Rückstellung für das einmalige Vergleichsangebot für berechtigte TAR-Inhaber:innen bilden“, sagt Triodos-Chef Jeroen Rijpkema. „Wir gehen davon aus, dass wir dieses Angebot ab Ende März zur Verfügung stellen können. Wir haben unsere Zukunftsfähigkeit gestärkt, indem wir beschlossen haben, eine Notierung an der Euronext anzustreben, und unsere Satzung einschließlich des Nennwerts unserer Aktienähnlichen Rechte angepasst haben.“

Für 2025 geht Rijpkema von einem weiter sinkenden Zinsniveau aus, was zu einer niedrigeren Nettozinsmarge für seine Bank führen werde. Zudem kalkuliert der Triodos-CEO mit höheren Lohnkosten und einmaligen Aufwendungen für die Euronext-Notierung sowie die Umsetzung des TAR-Vergleichsangebots. Man wolle „diese Umstände weiterhin mit einer verbesserten Kostenkontrolle meistern und dabei ein Gleichgewicht zwischen Wachstum, Wirkung und finanzieller Widerstandsfähigkeit schaffen".

Die Triodos Bank hat ihren Stammsitz in den Niederlanden, die Deutschlandzentrale ist in Frankfurt. Die Bank vertreibt unter anderem kerngrüne Fonds. ECOreporter hat einige davon hier getestet.

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