Das Geschäft von Taiwan Semiconductor ist stark vom US-Konzern Apple abhängig. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

TSMC-Aktie: Fast 5 % Minus nach Chinas iPhone-Einschränkung

Der Chip-Fertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) bekommt die Auswirkungen der Einschränkungen für iPhones in China zu spüren. Die Regierung in Peking hat nach übereinstimmenden Medienberichten Mitarbeitende etlicher Ministerien angewiesen, die Apple-Geräte künftig nicht mehr zu verwenden.

Der Schritt ist vor allem ein Problem für den iPhone-Konzern Apple, für den China der größte Auslandsmarkt und der wichtigste Produktionsstandort ist. Experten fürchten aber auch Auswirkungen auf die Einnahmen von TSMC als Apples Hauptlieferant.

Politik als größtes Risiko

Offiziell begründet China das iPhone-Verbot laut "Wall Street Journal" mit Sicherheitsbedenken. Tatsächlich dürfte es Teil der Bemühungen des Regimes sein, die Abhängigkeit von amerikanischer Technologie zu verringern. Die USA wiederum haben Halbleiterexporte nach China stark eingeschränkt und versuchen, Lieferketten grundsätzlich unabhängiger von dem Land aufzustellen.

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Die TSMC-Aktie verlor nach den Berichten über die Einschränkungen für Apple-Geräte 4,6 Prozent, aktuell ist sie im Tradegate-Handel 0,2 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 84,40 Euro (Stand: 8.9.2023, 10:24 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 2,1 Prozent nachgegeben, im Jahresvergleich ist sie 4,9 Prozent im Plus.

TSMC ist der weltweit führende Chip-Auftragsfertiger und bereitet sich derzeit auf die Massenproduktion von Halbleitern mit einer Strukturbreite von drei und zwei Nanometern vor, die einen wesentlichen Innovationsschritt für den Halbleitermarkt darstellen würden. Je geringer die Strukturbreite, desto mehr Chips passen auf eine Wafer-Scheibe, und die einzelnen Chips verbrauchen weniger Strom (ein Nanometer ist übrigens 70.000-mal so dünn wie ein menschliches Haar).

Allerdings befindet sich TSMC politisch in einer schwierigen Situation. Nicht nur droht das Unternehmen zusammen mit Apple ins Kreuzfeuer des Handelsstreits zwischen China und den USA zu geraten. China betrachtet Taiwan zudem als abtrünnige Provinz und droht seit Jahren damit, die Armee einzusetzen, sollte sich Taiwan für unabhängig erklären. Das Risiko eines chinesischen Militärschlags ist mit Beginn des Ukraine-Kriegs gestiegen.

Investment für Mutige

Auch wirtschaftlich käme Peking ein Einmarsch in Taiwan gelegen: Vor allem im Halbleiterbereich ist Taiwan China weit voraus. Ein Unternehmen wie TSMC hätte für die chinesische Regierung einen hohen strategischen Wert.

Kaufchancen sieht ECOreporter daher bei TSMC aktuell nur für mutige Investoren. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19 beziehungsweise 15 für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ist die Aktie nicht teuer.

Welche anderen Chip-Aktien momentan interessant sind, erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Bis 627 % Plus in fünf Jahren.

Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd. ADR: ISIN US8740391003 / WKN 909800

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