TSMC wächst noch stärker als erwartet. / Foto: TSMC

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TSMC erzielt dank KI-Boom Rekordgewinn – Ausblick optimistisch

Der taiwanesische Chip-Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) hat dank des Geschäfts rund um Künstliche Intelligenz (KI) im vierten Quartal 2024 einen Rekordgewinn erzielt. Auch für das aktuell laufende Jahresviertel ist der Konzern optimistisch.

Der Nettogewinn stieg im vierten Quartal 2024 um 57 Prozent auf knapp 375 Milliarden Taiwan-Dollar (11 Milliarden Euro), wie TSMC am Donnerstag mitteilte. Dieser Wert lag nach Umfragen der Nachrichtenagentur Reuters auf dem Niveau der Markterwartungen.

Prognose über den Erwartungen

In der vergangenen Woche hatte TSMC bereits einen deutlichen Anstieg beim Quartalsumsatz um 35 Prozent auf 868,5 Milliarden Taiwan-Dollar (25,6 Milliarden Euro) bekannt gegeben. Mehr als die Hälfte der Einnahmen erzielte der Konzern dabei mit Hochleistungschips, insbesondere für KI- und 5G-Anwendungen, wie das Unternehmen jetzt präzisierte.

Für das laufende erste Quartal 2025 stellt TSMC ebenfalls ein starkes Wachstum in Aussicht. Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger, der in Taiwan-Dollar und US-Dollar bilanziert, erwartet im ersten Jahresviertel einen Umsatz zwischen 25 und 25,8 Milliarden US-Dollar. Das ist mehr als von Analysten erwartet.

Marktbeobachter sehen das Umsatzplus als Zeichen, dass große IT-Unternehmen wie die Google-Mutter Alphabet und der Softwarehersteller Microsoft weiterhin in den Ausbau ihrer Rechenzentren investieren und die Nachfrage nach KI-Chips damit hoch bleibt. TSMC ist hier der mit Abstand wichtigste Hersteller und fertigt insbesondere die Halbleiter des Marktführers Nvidia, der nach Expertenschätzungen mit seinen Chips bis zu 80 Prozent des KI-Markts beherrscht.

Der größte Unsicherheitsfaktor für TSMC ist China. Einerseits, weil das chinesische Regime Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet und wiederholt mit einem Einmarsch gedroht hat. Andererseits aufgrund der wachsenden Spannungen zwischen den USA und der Volksrepublik.

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hatte unlängst die Beschränkungen für Technologie-Exporte nach China weiter verschärft. Die USA wollen verhindern, dass das Land Zugang zu modernen Chips erhält, um diese etwa für militärische Zwecke zu nutzen. Außerdem hat Bidens Nachfolger Donald Trump, der kommende Woche in seine zweite Amtszeit eingeführt wird, Zölle für verschiedene ausländische Produkte angedroht.

Wie ECOreporter die Aktie sieht

Wie stark TSMC von möglichen Zöllen betroffen sein könnte, ist dabei weiter unklar. Taiwans Wirtschaftsminister J.W. Kuo hatte zuletzt erklärt, er erwarte nur eine geringe Belastung für Taiwans Technologiesektor. Ein Analyst zeigte sich gegenüber Reuters überzeugt, dass die milliardenschweren Investitionen von TSMC im US-Bundesstaat Arizona vermutlich für eine gute Beziehung zur Trump-Regierung sorgen werden. Der Konzern will in Arizona mehr als 65 Milliarden Dollar in den Bau mehrerer Fabriken investieren.

Die TSMC-Aktie reagierte mit einem weiteren Kurssprung auf die Gewinnzahlen und die Prognose, im Tradegate-Handel notiert sie aktuell 4 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 209,00 Euro (Stand: 16.1.2025, 10:52 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 10,5 Prozent im Plus, auf Jahressicht stieg der Kurs um 123,3 Prozent.

Besonders seit Beginn des großen KI-Booms 2022 ist die TSMC-Aktie sehr stark gelaufen. Gleichzeitig ist der Kurs noch nicht so überhitzt wie etwa beim Chipriesen Nvidia. Andererseits gibt es politische und auch wirtschaftliche Risiken. Wie ECOreporter die TSMC-Aktie aktuell einschätzt, erfahren Sie hier.

Lesen Sie auch den ECOreporter-KI-Überblick In Künstliche Intelligenz investieren: die nachhaltigsten KI-Aktien und das umfangreiche Dossier Zwischen KI-Boom und PC-Flaute: Bei diesen nachhaltigen Chip-Aktien kann sich der Einstieg lohnen.

Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd. ADR: ISIN US8740391003 / WKN 909800

(Aktuelle Kursdaten zur Aktie erhalten Sie, wenn Sie auf das Symbol hinter der WKN klicken.)

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