14 UDI Festzins-Gesellschaften hatten unter anderem in teils unrentable Biogasanlagen investiert. Bereits acht der Firmen sind pleite. / Foto: UDI

  Anleihen / AIF, Wachhund

UDI Energie Festzins: Drohen weitere Insolvenzen?

Ein „akutes, erhöhtes Ausfallrisiko“ sah die Nürnberger UDI-Gruppe im Mai 2021 bei 14 ihrer Gesellschaften, die über Nachrangdarlehen Anlegergeld eingesammelt hatten. Acht der Firmen sind mittlerweile insolvent. Auch bei den übrigen sechs scheint es nach Recherchen der Plattform investmentcheck.de weiterhin Schwierigkeiten zu geben.

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Laut investmentcheck, das sich auf interne Bewertungsberichte von UDI beruft, haben die sechs noch nicht insolventen UDI Festzins-Unternehmen teils erhebliche Unterdeckungen bei ihren Kundeneinlagen:

Bei der UDI Energie Festzins 10 GmbH & Co. KG bewertet UDI nach Berechnungen von investmentcheck 59 Prozent des an Projektgesellschaften weitergereichten Anlegerkapitals als verloren. Bei 8 Prozent der Kundeneinlagen seien keine Angaben zur Werthaltigkeit möglich, weil dem Portal keine Bewertungsberichte zu den Projektgesellschaften vorlägen, an die das Geld weiterverliehen wurde.

Die Unterdeckungen der weiteren noch nicht insolventen Festzins-Gesellschaften laut investmentcheck:

  • UDI Energie Festzins 11: 78 % Darlehensverlust, dazu 1 % unbekannt
  • UDI Energie Festzins 12: 68 % verloren, 17 % unbekannt
  • UDI Energie Festzins 13: 65 % verloren, 0,4 % unbekannt
  • UDI Energie Festzins 14: 14 % verloren, 83 % unbekannt
  • UDI Sprint Festzins IV: 70 % verloren, 6 % unbekannt

Bei der UDI Energie Festzins 14 GmbH & Co. KG konnte investmentcheck eigenen Angaben zufolge zu großen Teilen des Anlegerkapitals keine Aussage treffen, weil die Gesellschaft viel Geld an Immobilienprojekte der te-Gruppe des ehemaligen UDI-Geschäftsführers Stefan Keller weitergereicht habe und zu deren Projektgesellschaften keine Bewertungsberichte vorlägen. Die Muttergesellschaft der te-Gruppe, die te management GmbH, ist insolvent (ECOreporter berichtete zuletzt hier).

Jahresberichte sind überfällig

Die sechs noch nicht insolventen UDI Festzins-Unternehmen haben ihre Jahresberichte 2020 bislang nicht im Bundesanzeiger veröffentlicht (Stand 6.12.2021). UDI teilt dazu auf Anfrage von ECOreporter mit: „Die neueren Entwicklungen, insbesondere die unerwartete Insolvenz der te management GmbH, hat die Geschäftsführung veranlasst, die bisherigen Bewertungen einer nochmaligen Überprüfung zu unterziehen. Mit Hochdruck wird an der Überarbeitung der bis zu diesen Ereignissen aufgestellten Abschlüsse gearbeitet.“

Zu der Analyse von investmentcheck äußert sich UDI wie folgt: „Zum derzeitigen Zeitpunkt ist eine zuverlässige abschließende Bewertung noch nicht möglich. Einige Projekte sind Gegenstand von Einzelgutachten, deren Ergebnisse wir zeitnah erwarten.“ ECOreporter gegenüber weist UDI „voreilige Schlussfolgerungen ausdrücklich zurück“. Die Bewertungen würden „fortlaufend vorgenommen und im Rahmen der (zu veröffentlichenden) Jahresabschlüsse berücksichtigt“.

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