Solaranlage von UDI. Viele Unternehmen der Nürnberger Firmengruppe sind mittlerweile pleite. / Foto: UDI

  Anleihen / AIF, Wachhund

UDI Festzins IV: Gericht entlässt Insolvenzverwalter

Die neueste Posse in den Insolvenzverfahren der UDI-Gruppe: Das Landgericht Leipzig hat den für die UDI Energie Festzins IV GmbH & Co. KG zuständigen Insolvenzverwalter Jürgen Wallner von der Dresdener Kanzlei WallnerWeiß abberufen. Wallner will sich vor dem Bundesgerichtshof dagegen wehren.

In einem Beschluss vom 27. Juni, der ECOreporter vorliegt, begründet das Gericht seine Entscheidung damit, es habe „berechtigte Zweifel daran, dass der Insolvenzverwalter in der gebotenen Weise gegenüber allen Gläubigern gleichermaßen neutral ist“. Anlass dafür ist ein Brief aus dem September 2021, in dem Wallner Anlegerinnen und Anlegern der Festzins IV KG zwei Anwälte als Vertreter für die Gläubigerversammlungen empfohlen hatte. Der Insolvenzverwalter habe, so das Gericht, die Wahl der Anwälte „nicht ansatzweise begründet“ und zudem nicht darauf hingewiesen, dass die Gläubiger sich auch von anderen Fachleuten vertreten lassen können.

Darüber hinaus hatte sich einer der empfohlenen Rechtsanwälte zuvor dafür ausgesprochen, Wallner zum Insolvenzverwalter zu machen – auch für andere zahlungsunfähige Unternehmen der UDI-Gruppe. Bei diesen Firmen könnte ihm nun ebenfalls eine Abberufung drohen.

Wallner erklärte auf Nachfrage des „Handelsblatts“, er habe bereits Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des Landgerichts eingereicht. Jetzt wird der Fall vor dem Bundesgerichtshof weiterverhandelt.

ECOreporter hatte zuletzt hier über die UDI-Insolvenzen berichtet.

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