Umicore hat 2021 insbesondere von hohen Edelmetallpreisen profitiert. / Foto: Unternehmen

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Umicore mit Rekordergebnissen – Recyclinggeschäft glänzt

Der belgische Edelmetall- und Recyclingkonzern Umicore hat seinen Gewinn bei steigendem Umsatz 2021 vervielfacht. Auch die Prognose für 2022 fällt optimistisch aus.

Besonders stark entwickelte sich im vergangenen Jahr die Recyclingsparte, deren Umsatz im Vergleich zu 2020 um ein Drittel auf 1,1 Milliarden Euro zulegte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 58 Prozent auf 573 Millionen Euro.

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Der Umsatz des Konzerns insgesamt, der etwa auch Katalysatoren und Batteriematerialien für Autos herstellt, stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 22 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Das EBIT wuchs im Vergleich zum Vorjahr um satte 81 Prozent auf 971 Millionen Euro – verfehlte damit aber trotzdem die Prognose der Analysten, die im Schnitt 974 Millionen Euro erwartet hatten. Unter dem Strich meldet Umicore einen Nettogewinn von 619 Millionen Euro – fast fünfmal so viel wie 2020 mit 131 Millionen Euro.

Unsichere Aussichten

Als Gründe für die positive Entwicklung verweist Umicore auf eine anhaltend starke operative Leistung und ein hohes Aktivitätsniveau in den verschiedenen Geschäftsbereichen, einen starken Beitrag der Handelsaktivitäten und ein „außergewöhnlich starkes“ Edelmetallpreisumfeld mit einem Höchststand der Preise für Platingruppenmetalle (PGM) in der ersten Jahreshälfte. Die Geschäftseinheit Edelmetallraffination habe das hohe Preisniveau in vollem Umfang nutzen können, indem sie die Verwertung von komplexen, PGM-reichen Einsatzmaterialien optimierte, so der Konzern in einer Pressemitteilung.

Für 2022 erwartet Umicore trotz der Kosteninflation und unter der Voraussetzung, dass geopolitische Entwicklungen, die Pandemie oder Einschränkungen in der Versorgungskette nicht zu weiteren wesentlichen Störungen der Geschäftstätigkeit führen, erneut eine starke Leistung in allen Geschäftsbereichen.

Entscheidend für das Ergebnis im laufenden Jahr wird demnach die Entwicklung der Edelmetallpreise sein. Diese liegen aktuell zwar deutlich unter den Spitzenwerten des Vorjahres, aber immer noch auf hohem Niveau. Unter der Voraussetzung, dass dies für das Gesamtjahr so bleibt, erwartet Umicore auch 2022 ein gutes Ergebnis – allerdings unter dem Rekordniveau von 2021. Konkrete Zahlen nannte Umicore nicht.

Die Dividende will der Konzern von 0,75 auf 0,80 Euro je Aktie erhöhen. Das entspräche aktuell einer Dividendenrendite von 2,3 Prozent.

Die Umicore-Aktie kostet im Tradegate-Handel heute 36,43 Euro, zum Vortag ist sie 6,5 Prozent im Plus (Stand: 16.2.2022, 12:25 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 0,9 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 29 Prozent im Minus.

Die Umicore-Aktie schwankte in den vergangenen Jahren stark, seit dem letzten Allzeithoch im Oktober hat sich der Kurs fast halbiert. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 ist die Aktie unter diesen Bedingungen kein Schnäppchen – aber interessant für Anlegerinnen und Anleger mit hohem Risikobewusstsein und der Bereitschaft, Rücksetzer auszusitzen.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Müll, Schrott, Recycling: Die besten Aktien der Kreislaufwirtschaft

Umicore S.A.: 

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