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Umicore und Volkswagen investieren Milliarden in Batterie-Kooperation
Der belgische Edelmetall- und Recyclingkonzern Umicore und der Wolfsburger Autobauer Volkswagen wollen ein Gemeinschaftsunternehmen für die Herstellung von Batteriematerialien gründen. Bis Ende des Jahrzehnts soll das Joint Venture Material für 2,2 Millionen Elektroautos jährlich produzieren. Die VW-Tochter PowerCo und Umicore planen dafür die Investition von 3 Milliarden Euro.
Pläne für eine solche Kooperation hatten die Unternehmen bereits im Dezember vergangenen Jahres bekannt gemacht. Danach war es allerdings still geworden um das Vorhaben. In der Tochter PowerCo bündelt VW seit Juli alle seine Batterieaktivitäten.
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Das Joint Venture soll insbesondere die Herstellung von sogenannten Batteriekathoden und Vormaterialien übernehmen. Kathodenmaterial stehe für rund 50 Prozent des Gesamtwerts einer Batteriezelle, wie VW-Technikvorstand Thomas Schmall in einer Mitteilung erklärte. Umicore hat erst im September in Polen ein neues Werk für die Produktion solcher Kathodenmaterialien eröffnet.
Auch bei der Wiedergewinnung von Rohstoffen mittels Recycling möchte der Autohersteller von der Expertise aus Belgien profitieren. Volkswagen plant, "eine nachhaltige und transparente Lieferkette mit hohen Umwelt- und Sozialstandards" aufzubauen. Die erste Fabrik für Batteriezellen soll 2025 in Salzgitter mit der Fertigung beginnen.
Lieferengpässe setzen VW zu
VW hat aktuell mit Lieferengpässen zu kämpfen, Kunden müssen derzeit monatelang auf ein Elektroauto warten. Gemeinsam mit Partnern möchte VW bis Ende des Jahrzehnts in sechs europäischen Fabriken Elektroauto-Akkus mit einer Leistung von 240 Gigawattstunden pro Jahr herstellen.
Aus dem Geschäft mit Verbrennermotoren will Volkswagen in Europa allerdings erst bis 2035 aussteigen. In China und den USA soll der Umstieg auf Elektroantrieb noch länger dauern.
Die Umicore-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,4 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 30,33 Euro (Stand: 27.9.2022, 9:03 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 6,6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 40 Prozent an Wert verloren.
Umicore liegt geschäftlich in diesem Jahr bislang auf Kurs, im ersten Halbjahr 2022 konnte man die Erwartungen am Finanzmarkt leicht übertreffen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 ist die Aktie aktuell moderat bewertet – der Kurs schwankte aber in den letzten Jahren sehr stark. Und: In den vergangenen Jahren war Umicore wiederholt wegen Umweltkontroversen in der Kritik. Dabei ging es etwa um die Schwermetallbelastung an ehemaligen Bergbaustandorten des Konzerns. Ein Investment mit deutlichen Risiken.
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Umicore S.A.: