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Varta: Banken geben grünes Licht für Restrukturierung
Die Banken des in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Batterieherstellers Varta haben dem Restrukturierungsplan des Unternehmens aus dem baden-württembergischen Ellwangen zugestimmt. In einer Vereinbarung mit den Kreditinstituten sollen jetzt die Verlängerung der Finanzierung bis Ende 2026 sowie Änderungen bei den Kreditbedingungen festgeschrieben werden.
Varta hatte seine Restrukturierungspläne im März veröffentlicht, sie standen damals aber noch unter Vorbehalt der Bankenzustimmung. Über eine Kapitalerhöhung hatte das Unternehmen sich bereits knapp 51 Millionen Euro frisches Kapital beschafft. Das Geld soll genutzt werden, um das Geschäft neu auszurichten.
Strenger Sparkurs gefordert
Die Beratungsgesellschaft KPMG hatte in einem von den Gläubigerbanken geforderten Gutachten geurteilt, dass Varta zwar saniert werden könne und auch noch Wachstumsperspektiven habe. Allerdings wurde dafür ein harter Sparkurs vom Unternehmen gefordert.
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Demnach müssen die Kosten bei Beschaffung und internen Prozessen sinken, Stellen sollen gestrichen werden. Außerdem muss dem Gutachten zufolge die Kundenbasis verbreitert werden. Vor allem das Geschäft mit Mikrobatterien, Knopfzellen und Haushaltsbatterien soll profitabler werden. Auch der Bereich für Photovoltaik- und Erneuerbare-Energie-Speichersysteme sei deutlich auszubauen.
„Wir wissen, dass wir die richtigen Produkte haben, mit denen wir erfolgreich sein können“, erklärte Varta-Vorstandssprecher Markus Hackstein. „Wir bereiten zudem weitere Innovationen vor, die einen Unterschied machen. Wir werden in den kommenden Monaten die Maßnahmen des Restrukturierungskonzepts konsequent umsetzen, damit wir unsere Wachstumsgeschichte fortsetzen können.“
Ausrichtung auf E-Auto-Batterien gescheitert
Varta hat den Umbau vom Hersteller von Minibatterien zu einem Produzenten von Antriebsbatterien von Elektroautos bislang nicht geschafft. Die Pläne für den Neubau einer Fabrik für E-Auto-Batteriezellen wurden mangels Abnahmezusagen gestoppt. Gleichzeitig war auch die Nachfrage nach den Knopfzellen des Unternehmens gesunken.
Die Varta-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 2,4 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 24,76 Euro (Stand: 20.4.2023, 9:15 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,4 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 72,7 Prozent im Minus.
Bei Varta sind die finanziellen Schwierigkeiten und auch die perspektivischen Unsicherheiten aktuell groß. Ob die geschäftliche Neuausrichtung gelingen wird, lässt sich aktuell kaum seriös beurteilen. ECOreporter rät vom Einstieg in die Aktie ab.
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