Veganz richtet neue Fabrik in Ludwigsfelde ein

Im letzten Jahr hatte Veganz unter anderem aus Kostengründen den Bau seiner „Food Factory Germany“ in Werder (Brandenburg) gestoppt. Mittlerweile gibt es einen neuen Standort.

Der vegane Lebensmittelkonzern aus Berlin wird seine Food Factory in einem zum 1. Februar übernommenen Neubau im brandenburgischen Ludwigsfelde unterbringen. Veganz profitiert dort eigenen Angaben zufolge „von einer hochwertigen Gebäudeinfrastruktur, die eine liquiditätsschonende Inbetriebnahme und einen optimalen Hochlauf der Produktion ermöglicht“. Das Unternehmen will in Ludwigsfelde unter anderem Milchersatzprodukte im 2D-Druckverfahren und pflanzliche Fleischalternativen auf Erbsenbasis herstellen.

Wirtschaftlich lief das letzte Jahr für Veganz nicht gut. In den ersten neun Monaten 2022 verbuchte das Unternehmen einen Umsatzrückgang um 25 Prozent auf 17,1 Millionen Euro. Der Nettoverlust stieg von 6,2 auf 9,9 Millionen Euro.

Die Zahl der Geschäfte, in denen Veganz mit seinen Produkten präsent ist, verringerte sich in den ersten drei Quartalen 2022 von 25.200 auf knapp 23.400. Grund dafür waren vor allem fehlende Aktionsangebote bei Discountern, die für Veganz eigenen Angaben zufolge wegen der aktuell geringen Kaufkraft der Kernzielgruppe (die Generation Z und Millennials) nicht mehr durchführbar waren. Jetzt werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen und zwei der drei Veganz-Geschäfte in Berlin geschlossen.

Veganz ist seit Anfang November 2021 an der Börse. Nach einem Rekordkurs von mehr als 100 Euro Mitte November ging es für die Aktie stetig bergab. Aktuell kostet sie nur noch 12,85 Euro (Xetra-Handel, 10.3.2023, 10:17 Uhr). Die bilanzielle Situation von Veganz bleibt angespannt: Einem Anlagevermögen von 13,4 Millionen Euro, das sich überwiegend aus Markenrechten zusammensetzt, standen Ende September 2022 Anleihe- und Crowdinvesting-Verbindlichkeiten in Höhe von 12 Millionen Euro gegenüber, die in den Jahren 2023 und 2025 fällig werden. Seine Jahreszahlen für 2022 will Veganz am 11. Mai veröffentlichen.

Die mit 7,5 Prozent verzinste Veganz-Anleihe notiert an der Frankfurter Börse derzeit nur bei 44,50 Prozent ihres Nennwertes (Stand 10.3.2023, 9:08 Uhr). ECOreporter hatte sich das Anleiheangebot hier näher angesehen. Wegen der unklaren Aussichten des Unternehmens rät die Redaktion weiterhin vom Kauf der Aktie und der Anleihe ab.

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Veganz Group AG Aktie:

Veganz Anleihe 2020/2025: ISIN DE000A254NF5 / WKN A254NF