Veolias Schulden sind durch die Suez-Übernahme deutlich gestiegen. / Foto: imago images, Vincent Isore

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Veolia plant offenbar Verkauf von französischer Wasserleitungssparte

Der französische Entsorgungs- und Wasserkonzern Veolia bereitet angeblich den Verkauf seiner Wasserleitungssparte vor. Das berichtet die Nachrichtenagentur BNN Bloomberg unter Bezug auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Veolia will sich demnach stärker auf Abfallverarbeitung, Kunststoffrecycling und Energie-Dienstleistungen konzentrieren.

Das Versorgungsunternehmen könnte versuchen, den Wert der als Sade bekannten Konzerneinheit auf bis zu 300 Millionen Euro zu steigern, wie Bloomberg unter Berufung auf die anonyme Quelle schreibt. Ein Verkauf der Sparte, die Wassernetze baut und saniert, könnte Veolia helfen, seine steigenden Schulden abzubauen.

Schuldenstand deutlich gestiegen

Sade erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro. Die Sparte könnte das Interesse von Bauunternehmen und Private-Equity-Investoren wecken. Allerdings könnte sich Veolia letztlich auch gegen einen Verkauf entscheiden, so Bloomberg. Ein Veolia-Sprecher lehnte gegenüber der Nachrichtenagentur eine Stellungnahme ab.

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Veolia hat bereits in der Vergangenheit versucht, die Sparte zu verkaufen, da sich das Unternehmen auf Wachstumsbereiche im Sektor Umweltdienstleistungen konzentrieren möchte. Der neue Anlauf erfolgt nun, nachdem sich die Nettofinanzverschuldung des Konzerns nach der Übernahme des Wettbewerbers Suez im vergangenen Jahr auf 18,1 Milliarden Euro fast verdoppelt hat.

Sade, das fast 6.900 Menschen beschäftigt und in die Bereiche Autoladestationen und Energienetze expandiert hat, erzielte laut seiner Website im vergangenen Jahr 78 Prozent seiner Einnahmen in Frankreich. 2020 verkaufte Veolia Sade Telecom für 52 Millionen Euro an Montefiore Investment.

Der jüngste Versuch von Veolia, sich von Sade zu trennen, kommt zu einem Zeitpunkt, wo sich Dürren in ganz Europa verschlimmern und der Reparaturbedarf undichter Wassernetze steigt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte im März, dass er die staatlichen Mittel um 500 Millionen Euro pro Jahr aufstocken werde, um Leitungen zu renovieren, die Wiederverwendung von Wasser zu fördern und die Wasserqualität zu verbessern.

Geschäfte laufen gut

Die Veolia-Aktie ist im Tradegate Handel zum Vortag aktuell 0,7 Prozent im Minus und kostet 28,99 Euro (Stand: 19.4.2023, 9:01 Uhr). Im Monatsvergleich notiert die Aktie 6,5 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 4,9 Prozent an Wert gewonnen.

Veolia hat die Integration von Suez gut gemanagt und ist mit jetzt 230.000 Beschäftigten ein Schwergewicht im europäischen Wasser- und Abfallgeschäft. Im vergangenen Jahr stieg der Gewinn auf mehr als eine Milliarde Euro, 2023 sieht der Konzern sich weiter auf Wachstumskurs. Für dieses Jahr liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 22, für 2024 bei 18. Hier bieten sich weiterhin Einstiegsgelegenheiten, auch wegen der attraktiven erwarteten Dividendenrendite von 4,4 Prozent.

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Veolia Environnement S. A.:

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