Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Versicherer Cigna und Humana verhandeln über Fusion
Die US-Krankenversicherer Cigna und Humana befinden sich in Gesprächen über eine mögliche Fusion. Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein Fusionsvertrag könnte demnach noch vor Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Das Geschäft soll den Insidern zufolge in Form einer Aktien- und Bartransaktion stattfinden, über den Umfang wurden keinen Angaben gemacht. Cigna erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 181 Milliarden US-Dollar, Humana kam auf 93 Milliarden Dollar. Mit einem Zusammenschluss würde ein neuer Konzern in Konkurrenz zur United Health Group treten, die 2022 324 Milliarden Dollar umsetzte und der größte Anbieter staatlicher Krankenversicherungen in den USA ist.
Kartellrechtliche Bedenken wahrscheinlich
Ob die Fusionspläne allerdings den Segen der Kartellwächter erhalten würden, bleibt offen. Cigna und Humana hatten bereits im Jahr 2015 Fusionsgespräche geführt, damals entschied sich Humana für eine Allianz mit dem Versicherer Aetna. Die Wettbewerbsaufseher untersagten den Deal allerdings und ließen ihn gerichtlich stoppen.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Um mögliche kartellrechtliche Bedenken auszuräumen, erwägt Cigna laut "Wall Street Journal" den Verkauf seines sogenannten Medicare Advantage-Geschäfts. Medicare ist die öffentliche und bundesstaatliche Krankenversicherung für Bürger mit Behinderung und über 65-Jährige in den USA. Medicare Advantage, auch Medicare Part C genannt, ist eine freiwillige Ergänzung des Programms, bei dem Versicherte für höhere Beiträge Zusatzleistungen wie Zahnbehandlungen oder die Kostenübernahme bestimmter Medikamente erhalten.
Humana ist hinter United Health die Nummer zwei der Medicare-Anbieter. Cigna ist in dem Bereich deutlich kleiner. Zudem ist Humana ein großer Betreiber von Pflegeheimen und Krankenhäusern, was das Geschäft von Cigna mit Gesundheitsdienstleistungen stützen würde.
Analysten der US-Investmentbank TD Cowen erklärten, eine Vereinbarung zur Fusion der Konzerne sei aus ihrer Sicht wahrscheinlich. Diese würde aber "mit Sicherheit" von den Kartellbehörden angefochten werden. Die kartellrechtlichen Bedenken könnten die Aktienkurse von Cigna und Humana belasten.
Tatsächlich verloren beide Aktien im gestrigen Börsenhandel deutlich. Der Cigna-Kurs gab am Finanzplatz gettex um 7,6 Prozent nach, aktuell notiert die Aktie zum Vortag weitere 0,3 Prozent im Minus bei 239,50 Euro (Stand: 30.11.2023, 9:13 Uhr). Die Humana-Aktie verlor gestern im Tradegate-Handel 5,4 Prozent und kostet aktuell zum Vortag unverändert 439,80 Euro (Stand: 30.11.2023, 8:42 Uhr).
Cigna und Humana sind prinzipiell solide aufgestellt. Auf fünf Jahre betrachtet notieren die Aktien 22 Prozent (Cigna) beziehungsweise 51 Prozent (Humana) im Plus. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 liegt bei moderaten 14 für die Cigna-Aktie, die Humana-Aktie ist mit einem erwarteten KGV von 18 ebenfalls nicht teuer. Interessierte Anlegerinnen und Anleger sollten aktuell aber die Entwicklungen rund um die mögliche Fusion abwarten.
Für einen Überblick zu nachhaltigen Investments in der Gesundheitsbranche lesen Sie das ECOreporter-Dossier Diese nachhaltigen Gesundheitsaktien haben die besten Aussichten
Cigna Corp.: ISIN US1255231003 / WKN A2PA9L
Humana Inc.: ISIN US4448591028 / WKN 856584