Vossloh hat volle Auftragsbücher, aber die Gewinnmargen sind niedrig. / Foto: Vossloh

  Nachhaltige Aktien

Vossloh arbeitet enger mit der Deutschen Bahn zusammen

Die Deutsche Bahn muss ihr Schienennetz dringend sanieren. Helfen soll dabei der Weichen- und Schienenspezialist Vossloh aus Werdohl im Sauerland. Wie läuft die Vossloh-Aktie?

Vossloh hat bereits einen Rahmenvertrag mit der Deutschen Bahn zur „präventiven Schieneninstandhaltung“. Dieser Vertrag wurde nun auf ein Volumen von mindestens 12.000 Kilometer Schienenstrecke im nächsten Jahr erweitert. Vossloh soll 2023 vor allem die am stärksten beanspruchten Streckenverbindungen des deutschen Eisenbahnnetzes, das sogenannte Hochleistungsnetz, mit der HSG (High-Speed-Grinding-)Technologie, einem Schleifverfahren, instand halten. Dabei wird erstmals auch ein smarter HSG-Zug zum Einsatz kommen, der mit digitaler Mess- und Analysetechnik ausgestattet ist und Zustandsdaten der Fahrwege erfasst. Zu den finanziellen Details der Vertragsausweitung machten Vossloh und die Deutsche Bahn keine Angaben.

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Vossloh ist im ersten Halbjahr 2022 weiter gewachsen und konnte seinen Auftragseingang dank Großaufträgen aus China und Ägypten deutlich steigern (ECOreporter berichtete hier). Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern mit mehr Umsatz als 2021, allerdings nicht mit mehr Gewinn. Hohe Kosten belasten das Geschäft, das Management kalkuliert mit einer eher niedrigen Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) von 6 bis 8 Prozent.

Die Vossloh-Aktie schwankte in den letzten Jahren stark und hat deutlich an Wert verloren. Auf zwölf Monate gesehen liegt sie 29 Prozent im Minus, auf Sicht von fünf Jahren beträgt der Wertverlust 40 Prozent. Aktuell kostet die Aktie im Tradegate-Handel 32,70 Euro (Stand 16.9.2022, 9:53 Uhr).

Im Bereich Schienen und Weichen ist Vossloh ein Weltmarktführer. Die Unternehmensgruppe produziert in 20 Ländern und erzielt fast die Hälfte ihres Umsatzes außerhalb Europas. Der Konzern steht finanziell solide da, die Aktie hat sich auf lange Sicht aber schwach entwickelt, weil die Margen auch vor der aktuellen Krise häufig schon niedrig waren.

Angesichts der wackeligen Ergebnisentwicklung ist die Aktie mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 15 kein Schnäppchen. Ein Langfrist-Investment für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Weichen stellen für die Klimawende: 20 nachhaltige Bahnaktien.

Vossloh AG:  

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