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Vossloh mit Auftragsrekord, Gewinn steigt deutlich
Der Weichen- und Schienenspezialist Vossloh hat 2022 einen Rekord beim Auftragseingang verzeichnet. Den Gewinn konnte das Unternehmen aus Werdohl im Sauerland trotz hoher Kostenbelastungen deutlich steigern. Auch 2023 will Vossloh weiter wachsen.
Wie Vossloh mitteilte, wuchs der Auftragseingang im abgelaufenen Geschäftsjahr um 31,6 Prozent und erreichte mit 1,3 Milliarden Euro einen historischen Höchstwert. Der Auftragsbestand lag am 31. Dezember 2022 um 30,8 Prozent über dem Vorjahreswert und betrug 799,6 Millionen Euro. Die Book-to-Bill-Ratio, die das Verhältnis vom Auftragseingang zum Umsatz abbildet, erreichte 2022 einen hohen Wert von 1,2.
Auch der Gewinn steigt deutlich
Während des letzten Geschäftsjahres konnte Vossloh nach eigenen Angaben zahlreiche Ausschreibungen gewinnen und Rahmenverträge mit langen Laufzeiten abschließen. Darunter fallen beispielsweise Aufträge zur Lieferung von Betonschwellen für ein Großprojekt in Australien, Lieferungen von Schienenbefestigungssystemen für Hochgeschwindigkeitsverbindungen in China und Ägypten oder eine Vereinbarung zur präventiven Schieneninstandhaltung in Deutschland.
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Auch der Umsatz legte 2022 um 11 Prozent zu und markierte mit 1,1 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Damit lag der Umsatz am oberen Ende der im Oktober 2022 angehobenen Prognosespanne. Die positive Entwicklung wurde laut Vossloh von allen Geschäftsbereichen gleichermaßen getragen.
Vosslohs Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg 2022 um 8 Prozent auf 78,1 Millionen Euro, laut Unternehmen das höchste Konzern-EBIT seit zehn Jahren. Dies sei "infolge massiv gestiegener Beschaffungspreise für Materialien und Energie von mehr als 10 Millionen Euro sehr beachtlich", heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Man sei dem hohen Kostendruck unter anderem durch Preissteigerungen begegnet. Die EBIT-Marge konnte Vossloh mit 7,5 Prozent etwa auf dem Vorjahresniveau von 7,7 Prozent halten. Mittelfristig will der Konzern zweistellige Margen erreichen.
Der Nettogewinn lag 2022 mit 56 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau von 35,9 Millionen Euro. Entsprechend stieg das Ergebnis je Aktie von 1,31 Euro auf 2,38 Euro. Hier übertraf das Unternehmen seine Prognose, die eigentlich keinen Gewinnanstieg erwartet hatte.
Aufgrund "der guten Auftragslage und der positiven Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2022" will Vossloh für 2022 eine Dividende in Höhe von 1,00 Euro je Aktie zahlen. Die Ausschüttung bleibt damit auf dem Niveau der vergangenen beiden Jahre. Für 2023 erwartet Vossloh einen Umsatz zwischen 1,05 und 1,15 Milliarden Euro.
Trotz weiterhin hoher Preise für Energie und Material sowie deutlich höherer Personalkosten kalkuliert Vossloh in diesem Jahr mit einem Anstieg des EBIT auf 79 bis 88 Millionen Euro. Die EBIT-Marge erwartet Vossloh bei 7,2 bis 8,0 Prozent.
Ausblick mit Unsicherheiten
Die Vossloh-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 1,2 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 38,15 Euro (Stand: 17.3.2023, 10:18 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,9 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich liegt das Minus bei 4,5 Prozent.
Auf lange Sicht ist die Vossloh-Aktie nicht gut gelaufen. Seit dem historischen Höchststand 2011 hat sie rund 60 Prozent an Wert eingebüßt, auf Sicht von fünf Jahren ist sie knapp 5 Prozent im Minus. Ob Vossloh seine Margenziele erreichen kann, bleibt abzuwarten, aktuell stagniert die Marge. Auch muss der Konzern weiter beweisen, dass er in der Lage ist, seine Gewinne zuverlässig zu steigern.
Angesichts des unklaren Ausblicks ist die Aktie mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 16 nicht günstig. Anlegerinnen und Anleger sollten ein höheres Risikobewusstsein und eine lange Halteabsicht mitbringen, wenn sie einsteigen möchten.
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Vossloh AG:
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16.09.24
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