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Wacker Chemie: Analysten werden pessimistischer – Aktie rutscht ab
Die Aktie des Münchner Spezialchemiekonzerns Wacker Chemie hat am gestrigen Donnerstag empfindlich an Wert verloren. Grund waren zwei skeptische Analystenkommentare.
Im Verlauf des gestrigen Handelstages brach der Kurs nach Erscheinen der Berichte teilweise um mehr als 7 Prozent ein. Letztendlich schloss die Wacker-Aktie im Xetra-Handel 4,4 Prozent schwächer zum Vortag, der Preis sank von 114,90 Euro auf 103,90 Euro (Stand: 29.9.2022, Schlusskurs).
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Zuvor hatten sich die beiden US-Banken Stifel Financial und JP Morgan Chase pessimistischer über die Aussichten des Chemiekonzerns geäußert. Beide Institute senkten ihre Kursziele.
Allerdings fielen die Analysen im Detail sehr unterschiedlich aus. So geht Stifel nun zwar nur noch von einem Kursziel auf Jahressicht von 178 statt 186 Euro aus, bleibt aber bei einer Kaufempfehlung für die Aktie.
Sinkt die Siliziumnachfrage?
JP Morgan senkte das Kursziel für Wacker deutlich drastischer von 126 auf 104 Euro. Die jüngsten Aussagen von Konkurrenten und Kunden ließen für das dritte Quartal eine schwächere Nachfrage und Preisentwicklung im Siliziumbereich erwarten als bisher prognostiziert, heißt es in der JP Morgan-Analyse.
Zudem korrigierte die Bank auch die Schätzungen für das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für das Quartal, das Gesamtjahr und die Folgejahre nach unten. Der Kursrückgang der Aktie spiegele die Ergebnisrisiken zwar zunehmend wider. Doch die Schätzungen für 2023 könnten noch deutlich sinken, so JP Morgan.
Aktuell ist die Wacker-Aktie zum Vortag 0,5 Prozent im Plus und kostet 104,45 Euro (Stand: 30.9.2022, 9:44 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 26,9 Prozent eingebüßt, auf Jahressicht ist sie 34,3 Prozent im Minus.
ECOreporter hat die Wacker-Aktie stets als Investment mit Risiko eingeschätzt. In den vergangenen Jahren schwankten Unternehmensergebnisse und Aktienkurs stark, die lange positive Entwicklung in diesem Jahr hing nahezu vollständig vom Geschäft mit Polysilizium ab – und dessen Herstellung wird mit steigenden Energiepreisen teurer. Zudem ist der hauptsächliche Abnehmer die Baubranche, die wiederum sehr konjunkturabhängig ist. Immerhin: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8 ist die Wacker-Aktie derzeit günstig bewertet.
Wacker Chemie AG: