Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Wacker Chemie profitiert von starker Polysilizium-Nachfrage – Prognose bekräftigt
Der Münchener Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat im zweiten Quartal von der deutlichen Erholung bei Absatz und Preisen von Polysilizium profitiert. Gewinn und Umsatz legten deutlich zu, auch die Margen erholten sich spürbar. Die Mitte Juni angehobene Prognose bestätigte der Konzern.
Im Zeitraum April bis Juni steigerte Wacker Chemie nach endgültigen Zahlen den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 326,6 Millionen Euro, im selben Vorjahreszeitraum hatte dieser bei nur 105 Millionen Euro gelegen. Nach Steuern betrug der Gewinn 178,8 Millionen Euro beziehungsweise 3,50 Euro je Aktie nach 0,07 Euro im Vorjahresquartal. Damals hatte Wacker Chemie nur dank eines positiven Steuerergebnisses einen kleinen Nachsteuergewinn erzielt.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Der Umsatz stieg um 40 Prozent von 1,1 Milliarden Euro auf 1,5 Milliarden Euro. Die Zahlen lagen beim Umsatz und EBITDA im Rahmen der Analystenerwartungen, beim Nachsteuergewinn fielen sie besser aus. Aus den Zahlen ergibt sich eine EBITDA-Marge von 21,8 Prozent gegenüber 9,8 Prozent im Vorjahreszeitraum und 18,1 Prozent im ersten Quartal 2021.
Neben Polysilizium sei auch das Chemiegeschäft gut gelaufen, erklärte Konzernchef Christian Hartel. In allen Geschäftsbereichen seien die Umsätze klar über Vorjahr. Bei Silikonen habe man vor allem von margenstarken Spezialprodukten profitiert, aber auch bei Standardsilikonen sei der Bedarf der Kunden hoch. Bei Dispersionspulvern und Dispersionen konnte das Unternehmen laut Hartel seine Absatzmengen ebenfalls stark steigern, speziell im asiatischen Raum.
Aktie mit Risiko
Im Gesamtjahr erwartet Wacker Chemie weiter einen Umsatz von etwa 5,5 (Vorjahr 4,69) Milliarden Euro sowie ein EBITDA von 900 Millionen bis 1,1 Milliarden Euro (Vorjahr 666,3 Millionen). Die im Juni angehobene Prognose berücksichtigt EBITDA-Belastungen von mehr als 300 Millionen Euro durch höhere Materialkosten wie Rohstoffpreise sowie negative Währungseffekte.
Die Aktie von Wacker Chemie konnte von den neuenZahlen nicht profitieren und schloss am Freitag im Tradegate-Handel 1,8 Prozent im Minus zum Vortag bei 129,10 Euro (Stand: 6.8.2021, 22:26 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 1,2 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 60,2 Prozent zugelegt.
Die starken Zahlen sind keine Überraschung und schon in den Börsenkurs eingepreist, der wie in den letzten Jahren auch 2021 bislang stark schwankt. ECOreporter sieht bei der Wacker Chemie-Aktie daher weiter Unsicherheiten, nach Meinung der Redaktion ist Wacker nach wie vor ein Investment mit Risiko. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 12 ist die Aktie allerdings moderat bewertet.
Nachhaltige Anlegerinnen und Anleger sollten Berichte über mögliche Zwangsarbeit in China für die Solarindustrie beachten, wovon auch Rohstoffe für Polysilizium betroffen sind. Genaueres lesen Sie hier: Zwangsarbeit in China für Solarzellen? Die Hintergründe – und was Wacker Chemie sagt.
Wacker Chemie AG: