SFC Energy verdient mit seinen Brennstoffzellen mittlerweile Geld – eine Seltenheit im Wasserstoffsektor. / Foto: imago images, Jochen Eckert

  Nachhaltige Aktien

Wasserstoffaktie: SFC Energy schreibt schwarze Zahlen

Der Brennstoffzellen-Anbieter SFC Energy aus Brunnthal hat 2022 einen Nettogewinn erzielt. Seine optimistische Prognose für 2023 bestätigte das Unternehmen. Die im vergangenen Jahr bereits starke Nachfrage ist SFC Energy zufolge auch im laufenden Geschäftsjahr hoch.

SFC Energy hatte bereits Mitte Februar vorläufige Zahlen für das vergangene Jahr vorgestellt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte demnach von 1,9 auf 3,2 Millionen Euro zu. Dass der Brennstoffzellenhersteller den Sprung in die Gewinnzone geschafft hat, war zwar vermutet worden, bislang hatte das Unternehmen aber noch keine Nettozahlen mitgeteilt. Wie attraktiv machen die Gewinne die SFC Energy-Aktie?

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Unter dem Strich verdiente SFC Energy 2022 rund 2 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. 2021 stand noch ein Verlust von über 5,8 Millionen Euro zu Buche. Das Ergebnis je Aktie beläuft sich damit für 2022 auf 0,13 Euro, nach minus 0,40 Euro ein Jahr zuvor.

Die bestätigte Prognose für 2023 stellt einen Umsatz zwischen 103 und 111 Millionen Euro in Aussicht, 2022 waren es 85,2 Millionen Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll zwischen 8,9 und 14,1 Millionen Euro liegen, das bereinigte EBIT zwischen 3,4 und 8,6 Millionen Euro.

Die SFC Energy-Aktie reagiert deutlich positiv auf die Gewinnmitteilung, aktuell ist sie im Xetra-Handel 7,2 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 21,65 Euro (Stand 30.3.2023, 10:37 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie sich kaum bewegt, im Jahresvergleich ist sie 18,4 Prozent im Minus.

ECOreporter rät zur Vorsicht

Dass ein Unternehmen, das rein auf Wasserstofftechnik spezialisiert ist, mit seinen Produkten Geld verdienen kann, ist ein Novum in der Branche. Der Wasserstoffmarkt ist weiterhin in der Entstehung begriffen. Wie weit sich der Energieträger und die für seine Nutzung nötigen Technologien tatsächlich durchsetzen können, ist weiterhin offen. Die Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen von SFC Energy stecken etwa in Booten oder Wohnmobilen, dienen als Notstromaggregat oder versorgen Kameras und Radarfallen ohne Netzanschluss autark mit Strom. Damit hat das Unternehmen erfolgreich eine Marktnische erschlossen.

Allerdings beliefert SFC Energy auch zahlreiche Öl- und Gaskonzerne wie Esso, Encana und Statoil – die Brennstoffzellen dienen dann beispielsweise Ölpumpen zur Stromversorgung. Dazu kommt ein ausgeprägtes Militärgeschäft, Kunden sind etwa die Schweizer Armee und die Bundeswehr. Aus nachhaltiger Sicht diskussionswürdig.

Auch ist SFC Energy ein eher kleines Unternehmen, die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 361 Millionen Euro. Welches Wachstumspotenzial SFC Energy hat und inwieweit die Margen in Zukunft noch verbessert werden können, bleibt vorerst unklar. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie für 2023 ist mit 178 aktuell viel zu hoch für einen Einstieg. Das erwartete KGV für 2024 liegt zwar mit 43 niedriger, auch damit ist die Aktie aber noch überbewertet. Anlegerinnen und Anleger sollten bei der SFC Energy-Aktie die künftige Geschäftsentwicklung abwarten und ob dem Unternehmen der Aufbau einer Massenproduktion gelingt.

Einen umfassenden Überblick über die Wasserstoff-Branche lesen Sie in unserem Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

SFC Energy AG:

Verwandte Artikel

03.05.24
 >
31.12.23
 >
14.02.23
 >
28.12.22
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x