Für die Aktie des Brennstoffzellenherstellers Bloom Energy ging es in den letzten Tagen an der Börse abwärts. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Wasserstoffexperte Bloom Energy verliert 7 % – was ist der Grund?

Der Kurs des US-amerikanischen Brennstoffzellenherstellers Bloom Energy war in den vergangenen zwei Wochen deutlich um 28,6 Prozent gestiegen. Nun drehte er zum Wochenstart ins Minus.

So ging es im gestrigen Tradegate-Handel für die Aktie rund 7 Prozent abwärts, ohne dass das Unternehmen Neues zu verkünden hatte. Weshalb der plötzliche Einbruch?

Bloom Energy dürfte schlicht ein „Opfer“ des allgemeinen Abverkaufs bei Technologie-Aktien sein. Auslöser dafür war ein Unternehmen, dessen Geschäftsprinzip denkbar wenig mit Wasserstoff zu tun hat: Der Social Media-Konzern Snap teilte mit, dass er weniger als die zuvor prognostizierte Umsatzsteigerung von 20 bis 25 Prozent im Jahresvergleich erreichen wird.

Für die Snap-Aktie ging es daraufhin um 30 Prozent abwärts. Zudem wurde die Umsatzwarnung des Konzerns, der sein Geld mit Werbung verdient, als Signal für eine Verlangsammung der Wirtschaft insgesamt gelesen. Insbesondere Wachstumswerte, zu denen Bloom Energy wie andere Wasserstoff-Unternehmen gehört, haben es in einem solchen Marktumfeld schwierig.

Schwankungsanfällige Aktien

Aktuell zeigt sich die Bloom Energy-Aktie wieder leicht erholt und ist im Tradegate-Handel 2,1 Prozent zum Vortag im Plus bei einem Preis von 14,30 Euro (Stand: 25.5.2022, 8:46 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 20,7 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 21,7 Prozent im Minus. In den letzten drei Jahren ist der Kurs um 40,7 Prozent gestiegen.

Bloom Energy verkauft Brennstoffzellensysteme, die für eine autarke Energieversorgung eingesetzt werden können – als Ersatz etwa für ein Notstromaggregat, aber auch zur dauerhaften Energieversorgung. 

Der Kursrutsch bei Bloom Energy kann als neuestes Beispiel für die hohe Volatilität, also Schwankungsanfälligkeit, von Wasserstoffaktien gesehen werden. Dabei hat Bloom Energy ein ordentliches Jahr hinter sich. Das Unternehmen verkaufte 2021 mehr Brennstoffzellensysteme als je zuvor, und die Prognose ist positiv. Bloom Energy hat Kunden vom Rechenzentrum bis zum kleinen Gemüsehändler, konnte sich zuletzt aber zunehmend Großaufträge etwa in Südkorea sichern.

So will Bloom Energy im laufenden Jahr erstmals in der Unternehmensgeschichte mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz verzeichnen und die Produktionskapazitäten deutlich steigern. Analysten halten es für möglich, dass das Unternehmen innerhalb von zwei Jahren den Break Even erreicht, also den Punkt, an dem die Verlustzone verlassen wird.

Trotzdem bleibt Bloom Energy wie der gesamte Wasserstoff-Sektor ein hochspekulatives Investment beziehungsweise genau genommen eine Wette. Ein nachhaltiger Wasserstoffmarkt muss erst noch entstehen. Wer sich dort durchsetzen wird, ist noch nicht seriös vorherzusagen. Mit weiteren deutlichen Kursschwankungen bei Bloom Energy und anderen Wasserstoffaktien ist zu rechnen.

Mehr zur Wasserstoffbranche erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

Bloom Energy Corp. CL A: 

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