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Wasserstoffhersteller Enapter senkt Prognose drastisch – was macht die Aktie?
Der Berliner Wasserstoff-Experte Enapter sieht sich gezwungen, seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 zu senken. Grund hierfür sind laut Unternehmen Qualitätsprobleme bei Zuliefererbauteilen einzelner Komponenten zum Bau von Enapters Wasserstoffgeneratoren, sogenannten Elektrolyseuren.
Infolgedessen kommt es beim Produktionsstart einer neuen Elektrolyseur-Generation zu Verzögerungen. Der Produktionsbeginn des neuen AEM-Elektrolyseur 4.0 verschiebt sich dadurch auf voraussichtlich September 2022, wie Enapter erklärte.
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Elektrolyseure dienen zur Herstellung von grünem Wasserstoff aus Wasser. Das AEM-Modell ist eine patentierte Entwicklung von Enapter. Dieses koppelt 440 Kernmodule – sogenannte AEM Stacks – zu einem Gesamtsystem. So lassen sich die Module laut Enapter für Anwendungsanforderungen jeder Größe zusammensetzen, bis hin zum Megawatt-Maßstab.
Auf Basis der aktuellen Planungen erwartet Enapter für das Gesamtjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr nun nur noch eine Verdoppelung der Umsatzerlöse auf rund 15,6 Millionen Euro. Bislang war eine Steigerung der Umsätze auf 44,7 Millionen Euro prognostiziert worden.
Aktie im Minus
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnet Enapter mit einem Verlust von 0,5 Millionen Euro (Vorjahr: minus 7,6 Millionen Euro), beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird ein Minus von 12,5 Millionen Euro (Vorjahr: minus 8,6 Millionen Euro) erwartet. Das Unternehmen geht davon aus, die Engpässe bis Ende August für die entsprechenden Teile geschlossen zu haben.
Die Enapter-Aktie schloss im Xetra-Handel am Freitag 0,6 Prozent im Minus und kostete 17,40 Euro (Stand: 22.7.2022, 17:36 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 4,7 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 36,2 Prozent an Wert verloren.
Aktuell errichtet Enapter im nordrhein-westfälischen Saerbeck nahe Münster den sogenannten Enapter Campus, einen Industriepark zur Massenproduktion von AEM-Elektrolyseuren. Das Unternehmen erwartet, ab 2023 auf dem Campus eine Produktionskapazität von 120.000 Elektrolyseuren pro Jahr aufzubauen. Noch werden die Geräte im italienischen Pisa manuell und mit einer Stückzahl von maximal 1.000 Elektrolyseuren pro Monat produziert. Damit ist in dem italienischen Werk die Kapazitätsgrenze erreicht.
Die Enapter-Aktie ist eine Wette darauf, dass die Technologie der AEM-Elektrolyseure günstigen Wasserstoff erzeugen kann und der Aufbau der Massenfertigung in Saerbeck gelingt. ECOreporter empfiehlt auch Anlegerinnen und Anlegern, die bereit sind, diese Wette einzugehen, die weitere Entwicklung rund um den Enapter Campus abzuwarten.
Grundsätzlich ist aus Sicht der Redaktion beim Thema Wasserstoff ein gesundes Maß an Skepsis angebracht. Mehr erfahren Sie in unserem Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.
Enapter AG: