Ballard Power stellt Brennstoffzellen etwa für Busse und Züge her. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Wasserstoffspezialist Ballard Power: Aktie legt trotz durchwachsener Zahlen zu

Der kanadische Brennstoffzellenhersteller Ballard Power hat im dritten Quartal 2022 mäßige Ergebnisse erzielt. Insgesamt entsprachen die Zahlen aber den Markterwartungen.

Der Nettoverlust erhöhte sich demnach um 40 Prozent auf 42,9 Millionen US-Dollar beziehungsweise 0,14 US-Dollar je Aktie, was den durchschnittlichen Schätzungen der Analysten exakt entsprach. Auch der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) traf mit 35,1 Millionen US-Dollar die Erwartungen.

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Die Rückgänge seien in erster Linie auf eine schwächere Bruttomarge und höhere Betriebskosten zurückzuführen, wie Ballard Power erklärte. Auch höhere Aktienvergütungen, Akquisitionskosten und ungünstige Wechselkurseffekte hätten das Unternehmen belastet.

Beim Umsatz, der um 15 Prozent auf 21,3 Millionen Dollar zurückging, verfehlte Ballard Power allerdings die Analystenerwartungen. Hier hatten Marktexperten im Schnitt 24 Millionen Dollar auf dem Zettel.

Hochriskantes Investment

Ballard Power erhielt im Berichtszeitraum neue Aufträge in Höhe von 31,8 Millionen Dollar. Der Auftragsbestand kletterte damit bis Ende September auf 101,7 Millionen Dollar.

An seiner Prognose für das Gesamtjahr hält das Ballard Power-Management fest, allerdings präzisierte das Unternehmen die Erwartungen. Die Betriebskosten sollen nun am oberen Ende der Prognosespanne von 130 bis 150 Millionen Dollar landen und die Investitionen am unteren Ende der vorhergesagten Bandbreite von 30 bis 50 Millionen Dollar.

An der Börse fiel die Reaktion auf die Zahlen positiv aus. Im Tradegate-Handel ist die Aktie aktuell 0,9 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 5,35 Euro (Stand: 9.11.2022, 10:11 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 15,1 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 68,3 Prozent im Minus.

Ballard Power will seine Präsenz in Europa, den USA und China ausbauen. Besonders im Fokus steht dabei das China-Geschäft: In Shanghai möchte Ballard Power in den nächsten drei Jahren eine Fertigungsanlage für Membran-Elektroden-Einheiten (MEA), die Kernkomponente von Brennstoffzellenmodulen, sowie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum errichten. In das Projekt sollen etwa 130 Millionen Dollar fließen.

Ballard Power geht davon aus, durch den Aufbau der chinesischen Fertigung die MEA-Fertigungskosten senken und seine Marktposition stärken zu können. Die Anlage soll 2025 in Betrieb gehen und eine Produktionskapazität von bis zu 13 Millionen MEAs jährlich erreichen.

Wie andere Wasserstofffirmen ist auch Ballard Power ein hochriskantes Investment. Immer wieder hat das Unternehmen erklärt, vor der Aufnahme der Massenproduktion zu stehen, konnte dieses Versprechen bislang aber nicht einlösen. Zudem ist der Markt für Brennstoffzellen noch überschaubar, viele Aufträge für Ballard Power betreffen Pilotprojekte für künftige Nutzungsideen.

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