Brennstoffzellen von Ballard Power stecken etwa in Bussen, Zügen und Schiffen. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Ballard Power enttäuscht – hohe Verluste und schwache Aussichten

Der kanadische Brennstoffzellenexperte Ballard Power hat mit seinen Zahlen für das erste Quartal für Enttäuschung gesorgt. Der Umsatz blieb hinter den Erwartungen zurück, der Verlust hingegen höher als angenommen.

Zudem bleiben die Aussagen über die mittelfristige Geschäftsentwicklung sehr vage. Zwar erklärten die Kanadier, dass ihre Technologie kurz vor dem Durchbruch stünde. Viele Projekte, in denen Ballard-Technik zum Einsatz käme, entwickelten sich zufriedenstellend, sodass einer industriellen Nutzung nichts mehr im Weg stünde.

Allerdings sind das keine neuen Aussagen. Konkrete Beispiele, wo der Testbetrieb in eine Massenanwendung übergehen könnte, liefert das Unternehmen nicht.

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Stattdessen lag der Umsatz von Januar bis März mit 27,3 Millionen Kanadischen Dollar (CAD, 20 Millionen Euro) unter den 31,5 Millionen CAD, die die Nachrichtenagentur Thomson Reuters als durchschnittliche Erwartung am Finanzmarkt ermittelt hatte. Der Verlust fiel mit 0,18 CAD (0,13 Euro) hingegen mehr als doppelt so hoch aus wie mit 0,07 CAD prognostiziert.

Noch schwerer wog allerdings, dass Ballard Power keine neuen Kunden gewinnen konnte. „Unser Auftragsbestand besteht derzeit aus einer relativ begrenzten Anzahl von Verträgen und einer relativ begrenzten Anzahl von Kunden“, erklärte das Unternehmen dazu in seiner Mitteilung zum Quartal.

Aktie bricht ein

Die Aktie verlor nach Bekanntgabe der Zahlen am gestrigen Montag im Tradegate-Handel fast 12 Prozent an Wert. Aktuell ist sie zum Vortag wieder 3 Prozent im Plus und kostet 6,75 Euro (Stand: 10.5.2022, 12:16 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 33,2 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 48,3 Prozent im Minus. In den letzten fünf Jahren ist der Kurs um knapp 160 Prozent gestiegen.

ECOreporter rät weiterhin zur Vorsicht bei Wasserstoff-Aktien. Dies ist ein spekulativer Sektor, Investments bedeuten hier, auf ein Unternehmen und seine künftige Position an einem Markt zu wetten, der erst noch entstehen muss. Noch immer steckt saubere Wasserstofftechnologie fast vollständig in der Testphase. Mit den aktuell trüben Aussichten liefert Ballard Power zudem derzeit keine Argumente für einen Einstieg. Das Unternehmen müsste zunächst etwa mit neuen Großaufträgen überzeugen, die die Produktionskosten deutlich senken könnten.

Mehr über die Wasserstoffbranche und aussichtsreiche Unternehmen erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

Ballard Power Systems: 

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