Ballard Power stellt Brennstoffzellen etwa für Busse her. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Wasserstoffunternehmen Ballard Power mit weniger Umsatz, Bargeldreserve schrumpft

Der kanadische Brennstoffzellen-Entwickler Ballard Power hat im zweiten Quartal 2023 weniger Umsatz gemacht und ist weniger profitabel geworden. Auch die Bargeldreserve sinkt.

Der Umsatz von Ballard Power zwischen April und Juni ging im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 27 Prozent auf 15,3 Millionen US-Dollar zurück. Die Bruttomarge lag bei minus 21 Prozent und war damit noch einmal deutlich schwächer als im Vorjahr mit minus 11 Prozent.

Wachsender Auftragsbestand

Der bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei knapp 36 Millionen Dollar, 2022 hatte ein Minus von 35 Millionen Dollar zu Buche gestanden. Zum Ende des zweiten Quartals standen dem Unternehmen Cash-Reserven von 815 Millionen Dollar zur Verfügung, im Vorjahr waren es noch knapp 1,0 Milliarde Dollar.

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"Wir verzeichnen weiterhin ein wachsendes Kundeninteresse in allen unseren Marktsegmenten, was sich in neuen Aufträgen in Höhe von 25,1 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal und in einer wachsenden Vertriebspipeline widerspiegelt", erklärte Ballard Power-Chef Randy MacEwen. "Besonders wichtig ist, dass unser Auftragsbestand bei Power Products im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 140 Prozent gestiegen ist."

"Wir machen wichtige Fortschritte bei unseren strategischen Prioritäten, die wir auf unserem Kapitalmarkttag 2023 kommuniziert haben", so MacEwen weiter. "Im zweiten Quartal haben wir unseren Auftragsbestand erhöht, in Brennstoffzellenprodukte der nächsten Generation investiert und unsere Programme zur Senkung der Produktkosten weiter vorangetrieben."

MacEwen sprach auch von anhaltenden Unsicherheiten in der Wasserstoff- und Brennstoffzellenpolitik und Marktverzögerungen in China. An den Prognosen für die Betriebs- und Investitionskosten für das Gesamtjahr hält er aber fest.

Die China-Pläne des Konzerns scheinen allerdings grundsätzlich in Frage zu stehen. Eigentlich will Ballard Power in den nächsten drei Jahren in Shanghai eine Fertigungsanlage für Membran-Elektroden-Einheiten (MEA), die Kernkomponente von Brennstoffzellenmodulen, sowie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum errichten. In das Projekt sollen etwa 130 Millionen US-Dollar fließen.

Nun erklärte MacEwen, man warte aktuell, "bis eine vergleichende Analyse der Optionen für den Ausbau der Produktionskapazitäten und eine mögliche Priorisierung der Reihenfolge auf dem US- und/oder EU-Markt abgeschlossen ist". Die Pläne für die MEA-Fertigung in China würden dann womöglich neu bewertet.

Spekulative Aktie, unklare Aussichten

Die Ballard Power-Aktie kostet im Tradegate-Handel aktuell 4,22 Euro und ist damit zum Freitag 0,2 Prozent im Minus (Stand: 14.8.2023, 12:08 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 2,9 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich ist sie 51,2 Prozent im Minus.

Ballard Power bleibt weit von der Gewinnzone entfernt. Obwohl der Konzern stets betont, wie gut das Geschäft sich entwickle, schwanken die präsentierten Zahlen seit Jahren deutlich. Immer wieder bleibt das Unternehmen zudem hinter den Erwartungen zurück.

Die künftige Rolle von Ballard Power im noch entstehenden Wasserstoffmarkt ist nur schwer einzuschätzen, trotz steigender Auftragszahlen des Unternehmens. Zudem gibt es Verzögerungen bei den Expansionsplänen und damit auch bei der für ein profitables Geschäft notwendigen Massenproduktion. Aktuell rät ECOreporter von einem (ohnehin hochspekulativen) Einstieg in die Ballard Power-Aktie ab.

Für eine detaillierte Einschätzung der Wasserstoffbranche lesen Sie das ECOreporter-Dossier Von Bloom Energy bis Linde: Das sind die sichersten Wasserstoff-Aktien

Ballard Power Systems:  ISIN CA0585861085 / WKN A0RENB

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