Henkel-Zentrale in Düsseldorf. Der Konzern will stärker auf Öl und Kohle setzen. / Foto: Henkel

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Wegen hoher Gaspreise: Henkel denkt über mehr Homeoffice nach

Der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel erwägt, seine Angestellten wieder vermehrt ins Homeoffice zu schicken und zudem mehr Kohle und Öl zu verfeuern. Zudem sollen in Deutschland 300 Arbeitsplätze wegfallen.

Nach schwachen Zahlen für das erste Quartal 2022 hatte Henkel Anfang Mai seine Jahresprognose deutlich nach unten korrigiert (ECOreporter berichtete hier). Jetzt soll an mehreren Stellen gespart werden – teilweise mit Verweis auf den drohenden Gasnotstand in Deutschland.

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Henkel-Chef Carsten Knobel sagte gegenüber der Tageszeitung „Rheinische Post“, der Konzern wolle in seinem firmeneigenen Kraftwerk in Düsseldorf, das normalerweise überwiegend mit Gas betrieben wird, mehr Öl und Kohle verfeuern, um etwa ein Drittel des Gases einzusparen. Außerdem denkt Knobel über eine vorübergehende Rückkehr zur Homeoffice-Pflicht nach: „Wir könnten dann die Temperatur in den Büros stark herunterfahren, während unsere Beschäftigten zu Hause im normalen Umfang heizen könnten.“ Heißt im Klartext: Henkel spart Kosten, während die privaten Heizrechnungen vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wahrscheinlich steigen würden.

Knobel kündigte in der „Rheinischen Post“ außerdem an, bis Ende 2023 im Zuge der Neuaufstellung der Konsumgütersparte rund 300 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Weltweit sollen 2.000 Stellen gestrichen werden. Betriebsbedingte Kündigungen wolle man dabei vermeiden, so Knobel.

Die seit Jahren schwachen Gewinnmargen und der bislang überschaubare Erfolg bei der Neuausrichtung des Konzerns haben die Henkel-Aktie auf Sicht von fünf Jahren um mehr als 50 Prozent einbrechen lassen. Aktuell steht der Kurs im Tradegate-Handel bei 59,84 Euro (Stand 4.7.2022, 9:30 Uhr).

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 16 ist die Henkel-Aktie nicht zu teuer. Wegen der schwachen Ergebnisentwicklung des Konzerns rät ECOreporter defensiven Anlegerinnen und Anlegern derzeit aber nicht zu einem Einstieg. Henkel ist den Beweis bislang schuldig geblieben, dass die Umstrukturierungen die Gewinnsituation nachhaltig verbessern können.

Henkel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige.

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