Kartonrollen von Mayr-Melnhof. Der Konzern ist durch Firmenzukäufe deutlich gewachsen. / Foto: Mayr-Melnhof

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Wie reagiert Mayr-Melnhof auf drohende Gasengpässe?

Zuletzt liefen die Geschäfte gut für den österreichischen Verpackungshersteller Mayr-Melnhof. Wie das zweite Halbjahr wird, ist aber unklar. Die Aktie bleibt schwankungsanfällig.

In der ersten Jahreshälfte profitierte Mayr-Melnhof von der weiterhin hohen Nachfrage nach Kartons. Der Umsatz stieg um 72 Prozent zum Vorjahr auf 2,2 Milliarden Euro. Ohne Berücksichtigung der neu erworbenen Karton- und Papierwerke Kwidzyn und Kotkamills lag das Umsatzwachstum der Verpackungssparte bei 5 Prozent.

Der Nettogewinn vervielfachte sich von 62 auf knapp 206 Millionen Euro. Der Gewinnsprung ist neben den höheren Umsätzen auch darauf zurückzuführen, dass im Vorjahreszeitraum Einmalaufwendungen von 26 Millionen Euro angefallen waren. Kostensteigerungen konnte Mayr-Melnhof im letzten Quartal eigenen Angaben zufolge durch Preissteigerungen gut abfedern.

Mayr-Melnhof mietet Gasspeicher an

Die Herstellung von Papier und Karton ist sehr energieintensiv, Mayr-Melnhof setzt dazu in fast allen Werken Erdgas ein. Um auf mögliche Gasengpässe vorbereitet zu sein, hat der Konzern Gasspeicher in Österreich angemietet und legt derzeit Sicherheitsvorräte für Recyclingkarton an.

Für das zweite Halbjahr gibt sich Mayr-Melnhof vorsichtig: „Die zweite Jahreshälfte wird durch geplante investitionsbedingte Stillstände, notwendige Anpassungsmaßnahmen sowie Instabilitäten in der Lieferkette, deren Ausmaß zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht absehbar ist, geprägt sein", heißt es in einer Mitteilung.

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Wegen der unklaren Aussichten verliert die Aktie von Mayr-Melnhof seit Jahresanfang mit kräftigen Ausschlägen stetig an Wert. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 156,00 Euro (12.8.2022, 9:50 Uhr) und bewegt sich damit auf dem Niveau von Mitte Dezember 2020. Im Jahresvergleich ist der Kurs um 12 Prozent gesunken, auf Sicht von fünf Jahren hat die Aktie 40 Prozent an Wert gewonnen.

Ein Einstieg bietet sich nach Einschätzung von ECOreporter wegen der unsicheren Kostenentwicklung momentan nur für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger an. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 15 ist die Aktie angesichts der aktuellen Unwägbarkeiten kein Schnäppchen. Die erwartete Dividendenrendite liegt bei guten 2,5 Prozent.

Mayr-Melnhof ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

Mehr über empfehlenswerte Titel aus dem nachhaltigen Mid-Cap-Bereich lesen Sie in unserem Überblick Langfristig gut investiert – diese nachhaltigen Mittelklasse-Aktien sind aktuell empfehlenswert.

Mayr-Melnhof Karton AG: 

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