Laut 7C Solarparken ist die Nachfrage nach Strom aktuell verhalten. / Foto: Pixabay

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

7C Solarparken leidet unter niedrigen Strompreisen – Hoffnung auf Besserung

Der Bayreuther Solarparkbetreiber 7C Solarparken hat im ersten Quartal 2024 mit ungünstigen Witterungsbedingungen und rückläufigen Strompreisen zu kämpfen gehabt. An seiner Jahresprognose hält das Unternehmen fest – allerdings muss dafür das Wetter mitspielen.

Der Preis für Solarstrom ging laut 7C Solarparken von 105 Euro pro Megawattstunde (MWh) im ersten Quartal 2023 auf 57 Euro pro MWh im ersten Quartal 2024 zurück. Der Konzern war nach eigener Aussage jedoch in der Lage, die Auswirkungen auf den Einspeisepreis abzumildern, insbesondere dank langfristiger Stromabnahmeverträge (PPAs). Das Anlagenportfolio blieb mit 465 Megawattpeak (MWp) unverändert.

Stromnachfrage soll wieder steigen

Obwohl das letzte Quartal 7C Solarparken zufolge von wenig Sonneneinstrahlung gekennzeichnet war, stieg die produzierte Strommenge im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast 4 Prozent. Grund war noch schlechteres Wetter 2023.

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Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank von 8,9 Millionen Euro im ersten Quartal 2023 auf 7,0 Millionen Euro. Damit liegt das Unternehmen knapp über der eigenen Prognose von 6,4 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 3 Prozent auf 9,8 Millionen Euro.

Die Nettoverschuldung belief sich Ende März auf 138 Millionen Euro, gegenüber 153 Millionen Euro nach dem ersten Quartal 2023. Die Eigenkapitalquote liegt derzeit bei guten 44,5 Prozent.

"Die aktuellen Marktbedingungen sind hauptsächlich das Ergebnis einer geringeren Stromnachfrage, was die Empfehlung der EU widerspiegelt, den Energieverbrauch angesichts des Ukraine-Kriegs zu reduzieren", erklärt Steven De Proost, Vorstandsvorsitzender der 7C Solarparken AG. "Im Vergleich zur Situation vor dem Ukraine-Krieg können wir immer noch eine um 10 Prozent geringere Stromnachfrage beobachten. Gleichzeitig werden ständig neue PV-Anlagen auf den Markt gebracht, was zu sinkenden Strompreisen führt."

De Proost hält das jedoch nur für einen vorübergehenden Effekt. Der höhere Strombedarf für die Elektrifizierung von Wärme und Verkehr oder auch für die Produktion von grünem Wasserstoff per Elektrolyse wird nach Ansicht des Managers Nachfrage und Preise wieder steigen lassen. Er sei daher "weiterhin zuversichtlich, dass wir unsere EBITDA-Prognose erfüllen und auch neue Projekte mit höheren Renditen entwickeln können".

Wetter und Preise müssen sich für Jahresziel verbessern

An der Jahresprognose hält der Vorstand "noch fest". Für die EBITDA-Erwartungen von mindestens 57 Millionen Euro seien allerdings besseres Wetter und steigende Strompreise nötig. Laut Unternehmen gibt es bei der Stromnachfrage erste Anzeichen einer Erholung. Aktuell stehe zudem eine Reihe von Neubau- und Repowering-Projekten kurz vor dem Baubeginn. Beim Repowering werden in bestehenden Solarparks ältere Anlagen durch neue ersetzt, um die Leistung zu erhöhen.

Die 7C Solarparken-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 0,8 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 3,31 Euro (Stand: 28.5.2024, 9:30 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,1 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich hat sie 15,4 Prozent an Wert eingebüßt.

7C Solarparken konzentriert sich mittlerweile auf die Umsetzung von selbst entwickelten Projekten sowie die Optimierung von Bestandsanlagen, vor allem durch Repowering. Nach heutigem Stand plant das Unternehmen, bis Ende 2024 Anlagen mit einem Leistungsumfang von insgesamt 42 Megawattpeak (MWp) zu bauen.

Der derzeitige Mix aus niedrigen Strompreisen und hohen Zinssätzen verlangsamt aktuell zwar das Wachstum des Anlagenportfolios, so das Management in seiner Mitteilung zum Jahresbericht 2023. Seine Wachstumsversprechen konnte 7C Solarparken in den letzten Jahren aber stets einhalten. Das Unternehmen steht nach Einschätzung von ECOreporter solide da, auch weil es auf langfristig laufende Stromabnahmeverträge setzt, die stabile Preise garantieren. Die Aktie stand in den letzten Monaten allerdings wie viele Papiere aus dem Erneuerbare-Energien-Bereich unter Druck. Auf fünf Jahre gesehen notiert sie knapp 11 Prozent im Plus.

Angesichts des weiteren Wachstumspotenzials ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2024 von 16 moderat bewertet. Hinzu kommt eine attraktive erwartete Dividendenrendite von 3,4 Prozent. Für ECOreporter bleibt die Aktie ein interessantes Langfrist-Investment, ein Einstieg ist weiterhin möglich.

Einen Überblick über börsennotierte Solarunternehmen bietet das ECOreporter-Dossier Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnen kann.

7C Solarparken AG: ISIN DE000A11QW68 / WKN A11QW6

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