Alstom baut Fern- und Regionalzüge, Güter-Loks und Signaltechnik. / Foto: Alstom

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Alstom: Altlasten von Bombardier drücken den Aktienkurs

Der französische Eisenbahnbauer Alstom wird länger als erwartet brauchen, um die finanziellen Altlasten des übernommenen kanadischen Konkurrenten Bombardier Transportation loszuwerden. Die Alstom-Aktie gibt so stark nach wie seit dem Corona-Crash-Monat März 2020 nicht mehr.

Wie Alstom am Dienstag auf seinem Kapitalmarkttag bekannt gab, führen „herausfordernde Projekte“ von Bombardier von April bis September 2021 zu Mittelabflüssen von 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro. Für das bis Ende März 2022 laufende aktuelle Geschäftsjahr müsse mit einem deutlich negativen freien Cashflow auf Konzernebene gerechnet werden. Man werde noch zwei bis drei Jahre brauchen, um die alten Projekte von Bombardier Transportation abzuwickeln.

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Alstom ist trotzdem nach wie vor davon überzeugt, die 5,5 Milliarden Euro für die Übernahme der Bombardier-Bahnsparte sinnvoll investiert zu haben. „Wir hatten schon Erfolge bei Ausschreibungen, die wir alleine nicht gewonnen hätten“, sagte Henri Poupart-Lafarge auf dem Kapitalmarkttag. Der Alstom-Vorstandschef rechnet bis 2025 mit einem Umsatzplus von durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr. Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) soll ab 2024/2025 8 bis 10 Prozent betragen.

Seit der Übernahme von Bombardier Transportation Anfang 2021 ist Alstom der zweitgrößte Eisenbahnbauer der Welt hinter dem chinesischen Unternehmen CRRC. Im April hat Alstom zudem HelionHydrogen Power aufgekauft, einen französischen Spezialisten für den Einsatz von Wasserstoff im Bahnverkehr.

Die Alstom-Aktie verlor gestern nach dem Kapitalmarkttag an der Heimatbörse in Paris 8,4 Prozent an Wert. Im Tradegate-Handel kostet sie derzeit 40,78 Euro (Stand 7.7.2021, 8:13 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 11 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 3 Prozent zugelegt. Auf fünf Jahre gesehen beträgt der Wertzuwachs knapp 120 Prozent.

ECOreporter sieht weiterhin gute langfristige Perspektiven für Alstom. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Geschäftsjahr 2021/22 von 22 ist die Aktie nach den gestrigen Verlusten vergleichsweise günstig bewertet.

Lesen Sie auch: 20 nachhaltige Eisenbahnaktien: Unterwegs auf grünen Schienen.

Alstom S.A.: ISIN FR0010220475 / WKN A0F7BK

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