Wasserstoffzug von Alstom. Der Konzern setzt immer stärker auf klimafreundliche Antriebe. / Foto: Alstom

  Nachhaltige Aktien

Alstom: Bombardier-Übernahme belastet weiterhin

Der französische Eisenbahnbauer Alstom hat im letzten Geschäftsjahr rote Zahlen geschrieben, blickt aber optimistisch in die Zukunft. Für die Aktie geht es wieder aufwärts.

Im Geschäftsjahr 2021/22 (April bis März) setzte Alstom 15,5 Milliarden Euro um. Der Anstieg um 76 Prozent geht vor allem auf die Integration des kanadischen Konkurrenten Bombardier Transportation zurück. Ohne die Bombardier-Segmente stieg der Umsatz um 11 Prozent.

Wegen Wertberichtigungen auf Unternehmensbeteiligungen und Kosten für die Bombardier-Übernahme blieb Alstom unter dem Strich ein Nettoverlust von 581 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte der Konzern einen Nettogewinn von 247 Millionen Euro erzielt.

Der freie Cashflow lag bei minus 992 Millionen Euro, nach minus 703 Millionen Euro in 2020/21. Ende März 2022 hatte Alstom Zugriff auf Cash-Reserven von 5 Milliarden Euro. Die Nettoverschuldung lag bei 2 Milliarden Euro.

Positiv entwickelte sich im letzten Geschäftsjahr der Auftragsbestand: Er kletterte um 9 Prozent auf einen Rekordwert von 81 Milliarden Euro. Für 2021/22 will Alstom eine Dividende von 0,25 Euro je Aktie auszahlen. Das entspricht beim aktuellen Börsenkurs von 23,00 Euro (Stand 11.5.2022, 9:45 Uhr, Tradegate-Handel) einer Dividendenrendite von 1,1 Prozent.

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Wegen der hohen Inflation und Lieferengpässen bei elektronischen Bauteilen gibt Alstom keine konkrete Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 ab. Das Management erwartet aber weiteres Umsatzwachstum, bessere Margen und einen positiven Cashflow. Bis 2025 soll sich die Gewinnmarge ungefähr verdoppeln.

Die schwierige Integration von Bombardier Transportation (das Unternehmen war vor der Übernahme finanziell angeschlagen) hat den Börsenkurs von Alstom seit Anfang 2021 um mehr als 50 Prozent einbrechen lassen. Seit Tiefstständen unter 18 Euro Anfang März 2022 deutet sich eine Erholung an. Auf Monatssicht notiert die Aktie 12 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 49 Prozent verloren. Auf fünf Jahre gesehen beträgt das Minus 18 Prozent.

ECOreporter sieht langfristig weiterhin gute Perspektiven für Alstom. Der Konzern ist seit der Übernahme von Bombardier Transportation der zweitgrößte Eisenbahnbauer der Welt und verfügt über einen hohen Auftragsbestand. Diese Woche bestellte das Land Baden-Württemberg für 2,5 Milliarden Euro 130 Doppelstockzüge bei Alstom.

Nach den hohen Kursverlusten ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr von 13 günstig bewertet. Ein Einstieg kann sich derzeit lohnen.

Lesen Sie auch: Weichen stellen für die Klimawende - 20 nachhaltige Bahnaktien.

Alstom S.A.: ISIN FR0010220475 / WKN A0F7BK

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