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Stadler Rail weitestgehend in der Spur – außer in Belarus
Der Schweizer Eisenbahnbauer Stadler Rail hat sein Geschäftsjahr 2021 mit soliden Zahlen abgeschlossen. Probleme gibt es in Belarus und mit der mittelfristigen Prognose. Wie sind die Aussichten für die zuletzt stark gefallene Aktie?
Stadler konnte seinen Umsatz 2021 um 18 Prozent zum schwachen Vorjahr auf 3,6 Milliarden Schweizer Franken (3,5 Milliarden Euro) steigern. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 43 Prozent auf knapp 224 Millionen Franken. Wegen ungünstiger Wechselkurse ging der Nettogewinn um 3 Prozent auf 134,5 Millionen Franken zurück. Der freie Cashflow legte deutlich zu von minus 450 auf plus 434 Millionen Franken. Positiv entwickelte sich im letzten Jahr auch der Auftragseingang: Er stieg um 28 Prozent auf 5,57 Milliarden Franken.
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Für 2022 rechnet Stadler mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 3,7 bis 4 Milliarden Franken und einer zum Vorjahr stabilen EBIT-Marge von ungefähr 6,2 Prozent. Die Dividende soll von 0,85 auf 0,90 Franken (0,87 Euro) je Aktie angehoben werden. Das entspräche beim aktuellen Börsenkurs von 34,02 Euro (Handelsplatz Lang & Schwarz, 16.3.2022, 12:37 Uhr) einer Dividendenrendite von 1,6 Prozent.
Wegen der Folgen der Corona-Pandemie und der derzeit angespannten weltpolitischen Lage geht der Konzern nicht mehr davon aus, bis 2023 wie vorgesehen eine EBIT-Marge von 8 bis 9 Prozent zu erreichen. Man habe dieses Ziel um ein bis zwei Jahre nach hinten verschoben, heißt es im Jahresbericht.
Von Kriegssanktionen betroffen
Aktuell hat Stadler vor allem Probleme mit seinem Standort in Belarus: Das Werk in der Nähe von Minsk ist von den EU-Kriegssanktionen betroffen und kann daher nicht mehr mit wichtigen Bauteilen beliefert werden. Stadler kalkuliert deshalb für die Fabrik mit Zusatzkosten im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Eine vollständige Schließung des Werkes sei nicht geplant, heißt es vom Management, da man keine Produkte für Oligarchen, sondern für die breite Bevölkerung baue. Die Fabrik in Belarus hat einen Anteil von etwas weniger als 10 Prozent an der Produktionskapazität des Stadler-Konzerns.
Die seit dem Börsenstart 2019 schwankungsanfällige Stadler-Aktie hat seit Ende Januar fast 20 Prozent an Wert verloren. Seit Anfang März deutet sich eine Trendwende an, auf Wochensicht ist die Aktie 9 Prozent im Plus. Risikofreudige Anlegerinnen und Anleger können derzeit noch einsteigen: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 liegt bei moderaten 15. Bitte beachten Sie jedoch: Die Stadler-Aktie ist seit 2019 wie viele Schweizer Wertpapiere in Deutschland nur eingeschränkt handelbar (mehr dazu erfahren Sie hier).
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Stadler Rail AG: ISIN CH0002178181 / WKN A2ACPS