Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Ambu senkt nach schwachem Quartal Jahresprognose
Der dänische Medizintechnikkonzern Ambu hat nach einem schwachen ersten Quartal (Oktober bis Dezember) seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 heruntergeschraubt. Während der Umsatz auf hohem Niveau stagnierte, belasteten höhere Kosten die Margen deutlich.
Ambu hält an seinem Ziel fest, mittelfristig der weltweit innovativste Anbieter von Einweg-Endoskopen zu werden. Der Absatz der Geräte erreichte im letzten Quartal 419.000 Stück, ein Anstieg zum Vorjahr um 13 Prozent. Während im Bereich Patientenüberwachung & Diagnostik (PMD) ebenfalls ein Wachstum von 7 Prozent verzeichnet werden konnte, schrumpfte das Anästhesie-Geschäft um 6 Prozent. Dies lag vor allem an den wieder vermehrten Verschiebungen nicht notwendiger Operationen in der sich erneut verschärfenden Corona-Krise.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Der Umsatz im Berichtsquartal betrug 1,03 Milliarden Dänische Kronen (DKK; 139 Millionen Euro) und lag damit in etwa auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Ambu weist allerdings darauf hin, dass der Vergleich verzerrt sei: Im ersten Quartal 2020/21 war das Wachstum demnach maßgeblich auf Sicherheitsaufträge für den britischen National Health Service (NHS) zurückzuführen, der einen Vorrat an medizinischem Material beschaffen musste. Bereinigt um diesen Einmaleffekt sei dem Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr ein organisches Wachstum um 13 Prozent gelungen.
Teure Akte mit Problemen
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) für das Quartal betrug 40 Millionen DKK (5,4 Millionen Euro) nach 148 Millionen DKK im Vorjahr. Die EBIT-Marge sank von 14,6 auf 3,9 Prozent. Die rückläufige Marge sei hauptsächlich auf gestiegene Kosten zurückzuführen, einschließlich höherer Vertriebskosten, wie Ambu mitteilt. Diese hätten 3,4 Prozentpunkte der EBIT-Marge im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres aufgezehrt. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 20 Millionen DKK (2,7 Millionen Euro), im ersten Quartal 2020/21 waren es 91 Millionen DKK.
Aufgrund der hohen Kostenbelastung senkte Ambu den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Das Unternehmen rechnet nun nur noch mit einer EBIT-Marge von 7 Prozent oder höher, zuvor war eine Spanne von 7 bis 9 Prozent genannt worden. Das organische Wachstum, also das Umsatzplus aus eigener Kraft, soll bei 15 Prozent oder höher liegen. Bislang war ein Wachstum um 15 bis 19 Prozent das Ziel gewesen.
Die Ambu-Aktie ist im Tradegate-Handel zum Vortag aktuell 0,5 Prozent im Minus und kostet 17,36 Euro (Stand: 8.2.2022, 10:33 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 18,5 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 61 Prozent im Minus.
Seit einem Jahreshoch im April 2021 steckt die Aktie in einer kontinuierlichen Abwärtsbewegung fest, auch auf drei Jahre hat sie rund 16 Prozent eingebüßt. Trotzdem ist das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis mit 128 weiterhin sehr hoch.
Obwohl Ambu prinzipiell solide aufgestellt ist und in wichtigen Bereichen wächst, sind insbesondere die Margen zu niedrig. Für eine Empfehlung müsste das Unternehmen seine Gewinne deutlich steigern. So sieht ECOreporter aktuell keinen Grund für einen Einstieg in die Aktie.
Welche Gesundheitsaktien derzeit lukrativer sind, erfahren Sie im großen ECOreporter-Branchenüberblick Nachhaltige Gesundheitsaktien: Bis zu 107 % Plus auf Jahressicht.
Ambu A/S: ISIN DK0060946788 / WKN A2JAHY