AMD stellt neue KI-Chips vor – Konkurrenz für Nvidia

Der US-Chipentwickler Advanced Micro Devices (AMD) hat eine neue Generation von Halbleitern für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) vorgestellt. Im nächsten Jahr hält der Konzern einen Umsatz von mehr als 2 Milliarden Dollar im KI-Sektor für möglich.

Konkret kündigte AMD zwei neue KI-Chips für Rechenzentren aus seiner MI300-Reihe an: einen für generative KI-Anwendungen und einen zweiten Chip für Supercomputer. Die Version des Prozessors für generative KI, der MI300X, enthält einen erweiterten Speicher mit hoher Bandbreite, der die Leistung verbessert. Generative KI wird verwendet, um Inhalte wie Texte, Bilder, Musik und Videos zu erstellen.

Attacke auf Marktführer Nvidia

Für das nächste Jahr verfüge AMD über einen "signifikanten" Vorrat an KI-Chips im Wert von "weit über 2 Milliarden Dollar", sagte AMD-CEO Lisa Su bei einer Pressekonferenz. Zudem habe man Kunden mit einem Bedarf, der ebenfalls über 2 Milliarden Dollar liege. AMD stellte auch eine neue Version der Software vor, die für den Einsatz der Chips für KI-Anwendungen erforderlich ist.

AMD geht davon aus, dass der globale Markt für KI-Chips für Rechenzentren bis 2027 auf etwa 400 Milliarden Dollar anwachsen wird. Mit der neuen Chip-Generation sucht das Unternehmen den Konkurrenzkampf mit dem US-Chipentwickler Nvidia, der nach Schätzungen von Analysten aktuell 80 Prozent des KI-Marktes beherrscht.

Die neuen KI-Chips von AMD sollen dabei günstiger sein als die Nvidia-Produkte, die bis zu 40.000 Dollar das Stück kosten. Die US-Softwarekonzerne Meta und Microsoft kündigten bereits an, die neuen AMD-Chips alternativ zu denen Nvidias zu testen.

Die AMD-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 3,1 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 111,88 Euro (Stand: 7.12.2023, 10:58 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 5,4 Prozent im Plus, auf Jahressicht hat sie 67,7 Prozent an Wert gewonnen. In den letzten fünf Jahren stieg der Kurs um rund 500 Prozent.

Aktie deutlich überhitzt

Mit den hohen Kurszuwächsen an der Börse kann der Gewinn von AMD noch nicht mithalten. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 321 für 2023 ist die Aktie stark überhitzt. Auch das erwartete KGV von 66 für 2024 ist deutlich zu hoch für einen Einstieg.

Die Aussichten von AMD sind prinzipiell gut, dem Unternehmen gelang es in den letzten Jahren etwa, dem deutlich größeren Konkurrenten Intel Marktanteile abzunehmen. Wann mit einer angemessenen Bewertung der Aktie zu rechnen ist, lässt sich derzeit allerdings nicht abschätzen. Wer schon investiert ist, sollte seine Papiere langfristig halten.

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AMD Inc.:  ISIN US0079031078 / WKN 863186