Movia-Zug von Alstom. An der Börse ging es für den Konzern zuletzt wieder aufwärts. / Foto: Alstom

  Nachhaltige Aktien

Bahnbauer Alstom erhält Großauftrag aus Indien

Der französische Eisenbahnkonzern Alstom soll 52 Nahverkehrszüge in den indischen Bundesstaat Madhya Pradesh liefern. Wie entwickelt sich die Alstom-Aktie?

Die neue Bestellung kommt von der Madhya Pradesh Metro Rail Corporation und hat einen Wert von 387 Millionen Euro. Gebaut werden die Züge der Movia-Reihe im indischen Alstom-Werk in Gujarat. Zu dem Auftrag gehören auch die Lieferung von Signalsystemen sowie Serviceverträge mit einer Laufzeit von 15 Jahren.

Die Alstom-Aktie ist heute mit einem Plus von 1,5 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet und kostet aktuell 23,00 Euro (Stand 7.7.2022, 9:03 Uhr). Wegen der kostspieligen Übernahme des kanadischen Konkurrenten Bombardier Transportation hat Alstom seit Anfang 2021 stark an Börsenwert verloren. Im Jahresvergleich liegt die Aktie 44 Prozent im Minus. Seit März deutet sich eine Erholung an, auf drei Monate gesehen ist der Kurs um 11 Prozent gestiegen.

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Die Integration von Bombardier hatte Alstom im Geschäftsjahr 2021/22 (April bis März) in die roten Zahlen rutschen lassen (ECOreporter berichtete hier). Positiv entwickelte sich im letzten Geschäftsjahr der Auftragsbestand: Er kletterte um 9 Prozent auf einen Rekordwert von 81 Milliarden Euro.

Wegen der hohen Inflation und Lieferengpässen bei elektronischen Bauteilen gibt Alstom keine konkrete Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 ab. Das Management erwartet aber weiteres Umsatzwachstum, bessere Margen und einen positiven Cashflow. Bis 2025 soll sich die Gewinnmarge ungefähr verdoppeln.

ECOreporter sieht langfristig weiterhin gute Perspektiven für Alstom. Der Konzern ist seit der Übernahme von Bombardier Transportation der zweitgrößte Eisenbahnbauer der Welt. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, im Mai bestellte etwa das Land Baden-Württemberg für 2,5 Milliarden Euro 130 Doppelstockzüge bei Alstom. Sobald die Eingliederung von Bombardier in den Konzern abgeschlossen ist und alte, margenschwache Bombardier-Aufträge abgearbeitet sind, sollten wieder robuste Gewinne möglich sein.

Nach den hohen Kursverlusten ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr von 14 nicht mehr teuer. Ein Einstieg kann sich auf lange Sicht lohnen.

Lesen Sie auch: Weichen stellen für die Klimawende - 20 nachhaltige Bahnaktien.

Alstom S.A.: ISIN FR0010220475 / WKN A0F7BK

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