Verbio ist in den letzten Monaten von sinkenden Kosten eingeholt worden. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Biokraftstoffhersteller Verbio leidet unter hohen Kosten

Der Leipziger Biokraftstoffhersteller Verbio hat seine gestiegenen Kosten in den vergangenen Monaten nicht mehr vollständig an seine Kunden weitergeben können. Zwar stieg der Umsatz dank höherer Absatzpreise im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2022/23 (Juli bis Dezember). Der Gewinn ging verglichen mit dem Vorjahr allerdings zurück.

Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag im ersten Halbjahr bei 170,3 Millionen Euro und damit 9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 102 Millionen Euro nach 120 Millionen Euro Ende 2021. Der Umsatz stieg in den sechs Monaten um ein Drittel auf 1,1 Milliarden Euro. Wozu die ECOreporter-Redaktion jetzt rät.

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Vor allem im zweiten Geschäftsquartal fielen die Absatzpreise insbesondere für Bioethanol aufgrund von Importen aus Brasilien und den USA, wie Verbio am Donnerstag mitteilte. Demgegenüber standen gestiegene Rohstoffpreise und Energiekosten.

In den kommenden Monaten rechnet das Management aber mit sinkenden Kosten und hält deshalb an seiner Jahresprognose fest. Diese sieht ein operatives Ergebnis von 300 Millionen Euro vor.

Langfristig hohe Kursgewinne

Die Verbio-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 4,1 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 51,20 Euro (Stand: 10.2.2023, 10:57 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 12,9 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 4,8 Prozent im Minus. In den letzten Jahren hat die Verbio-Aktie insgesamt enorm an Wert gewonnen: Auf fünf Jahre gesehen steht ein Kursplus von 818 Prozent zu Buche.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2022/23 von 19 ist die Aktie aktuell kein Schnäppchen. ECOreporter rät noch aus zwei weiteren Gründen zur Vorsicht: Erstens schwankte der Kurs trotz des insgesamt deutlichen Anstiegs in den letzten Jahren genauso stark wie der Ethanolpreis, von dem Verbio stark abhängig ist. Zweitens gibt es immer wieder Bedenken, was die Nachhaltigkeit von Biokrafstoffen angeht. Mit Biokraftstoffen hat sich ECOreporter auch in seinem Porträt des finnischen Mineralölkonzerns Neste beschäftigt.

Anlegerinnen und Anleger, die die Verbio-Aktie bereits lange genug halten, um von der Wertsteigerung der letzten Jahre zu profitieren, können daher nach Ansicht der Redaktion aktuell über einen Verkauf von Anteilen nachdenken, um Buchgewinne zu realisieren.

Verbio Vereinigte BioEnergie AG:  

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