Infineon will bei der Vernetzung von Geräten mit einem Zukauf besser werden. / Foto: Unternehmen

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Chip-Konzern Infineon kauft Schweizer Start-up – optimistische Prognose für Automobil-Geschäft

Der deutsche Chiphersteller Infineon hat das Schweizer Start-up 3db Access übernommen. Das Unternehmen bietet energieeffiziente Ultrabreitband-Technologie (Ultra-Wideband; UWB) für Automobilbauer an. Infineon sieht jetzt bessere Perspektiven für sein Automobilgeschäft.

Infineon erklärte in einer Mitteilung, die Übernahme stärke das Portfolio des Konzerns für gesicherte und intelligente Zugangssteuerung, präzise Lokalisierung und verbesserte Impulsmessung. Infineon will mit der UWB-Technologie seine Verbindungslösungen in den Bereichen Wi-Fi, Bluetooth und der sogenannten "Near Field Communication" (NFC) stärken. Bei NFC geht es um den kontaktlosen Austausch von Daten, etwa zum Bezahlen.

Bessere Vernetzung von Geräten

Auf lange Sicht soll die UWB-Technologie für Smartphones, Autos und smarte Haushaltsgeräte innerhalb des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT) nutzbar gemacht werden. "Die Erfahrung von 3db in der Ultra-Wideband-Technologie beschleunigt unsere IoT-Roadmap, mit der wir das Marktpotenzial bei gesicherten, vernetzten Geräten erschließen werden", erklärte Thomas Rosteck, Leiter der Infineon-Sparte Connected Secure Systems.

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Infineon meldete am heutigen Donnerstag auch, dass sein Kerngeschäft mit der Autoindustrie weiter deutlich wächst. Automotive-Chef Peter Schiefer erklärte, er erwarte für den Umsatz im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2023/24 (Oktober bis September) ein Plus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Diese Prognose übertrifft die Erwartungen am Finanzmarkt.

Auch die Gewinnmarge soll sich verbessern, der Konzern rechnet mit 25 bis 28 Prozent. Die Autosparte macht knapp die Hälfte des Infineon-Umsatzes aus. Das Unternehmen profitiert besonders davon, dass in Elektroautos immer mehr Chips verbaut werden.

Aktuell stecken in einem Elektrofahrzeug laut Infineon Halbleiter im Wert von rund 1.300 Dollar. Bis Ende des Jahrzehnts könnten es bis zu 2.000 Dollar werden. Mit der UWB-Technologie will Infineon hier weiter profitieren.

Die Infineon-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 1,6 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 32,87 Euro (Stand: 5.10.2023, 11:20 Uhr). Im Monatsvergleich notiert die Aktie 1,8 Prozent im Plus, auf Jahressicht hat sie 29 Prozent an Wert gewonnen.

ECOreporter sieht bei Infineon weiter Potenzial. Der Konzern erwirtschaftet solide Gewinne und dürfte in den nächsten Jahren auch von politischer Unterstützung für die europäische Chip-Branche profitieren.

Nach einer Phase der kontinuierlichen Kursverluste seit Juli scheint sich aktuell eine Erholung der Aktie anzudeuten. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 ist die Aktie weiter nicht teuer. Langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.

Lesen Sie auch unser Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Bis 627 % Plus in fünf Jahren.

Infineon Technologies AG: ISIN DE0006231004 / WKN 623100

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