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Anleihen / AIF, Crowd-Investment, Crowd-Test
CO2-Speicher Pflanzenkohle - Crowdinvesting von bionero mit 8 % Zins
Die bionero GmbH produziert Pflanzenkohle und veredelt sie zu Pflanz- und Blumenerden. Um deren Absatz deutlich zu erhöhen, will das Unternehmen aus Bayern eine zusätzliche Verpackungsanlage kaufen. Zur Finanzierung des Vorhabens bietet bionero ab 250 Euro Nachrangdarlehen an. Deren Zinssatz beträgt 8 Prozent pro Jahr (für Frühzeichner) bei einer Mindestlaufzeit von rund 4,5 Jahren. Zudem ist ein umsatzabhängiger Bonuszins möglich. Welche Risiken bestehen?
Anbieterin und Emittentin der Nachrangdarlehen ist die bionero GmbH aus Thurnau bei Bayreuth in Oberfranken. Geschäftsgegenstand des 2018 gegründeten Unternehmens ist die Produktion von Pflanzenkohle aus organischen Reststoffen sowie deren Weiterveredelung zu unterschiedlichen Produkten.
Geschäftszweck des Unternehmens ist des Weiteren der Aufbau von Vertriebs- und Marketingkonzepten sowie die Durchführung dieser Konzepte. Die Vermarktung der bionero-Produkte (Pflanz- und Blumenerde, Dünger) erfolgt laut Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB, Stand: 8.4.2022) über überregionale Handelspartnergruppen wie Hellweg, BayWa Bau- und Gartenmärkte, OBI, hagebau, toom, dennree etc.
Wie nachhaltig sind die Produkte?
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Alle bionero-Artikel leisten nach Angaben des Unternehmens einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Sie sind laut bionero zudem für den ökologischen Landbau zugelassen und torffrei.
Die wichtigste Zutat für die bionero-Produkte ist die Pflanzenkohle, die in einem Pyrolyse-Verfahren hergestellt wird. Hierbei erhitzt bionero unter fast vollständigem Ausschluss von Sauerstoff Holzreste aus einem in der Nähe liegenden Sägewerk auf über 600 Grad. Der Weltklimarat hat die Pyrolyse von biogenen Stoffen als eine aussichtsreiche Technologie eingestuft, um CO2 mehrere Jahrhunderte zu speichern und somit der Atmosphäre entziehen zu können.
Wozu dient das Anlegerkapital?
Das maximale Emissionsvolumen des Nachrangdarlehensangebots beträgt 500.000 Euro. Die Kosten der Emission, insbesondere für die Vermittlung durch die Plattform econeers, summieren sich laut VIB bei Vollplatzierung auf 58.350 Euro.
Die Nettoeinnahmen der Vermögensanlage will bionero vollständig in die Erweiterung seiner Produktionskapazitäten investieren. Konkret ist laut VIB der Kauf einer Verpackungsanlage für rund 550.000 Euro vorgesehen. Zum Zeitpunkt des VIBs wurde noch kein Kaufvertrag geschlossen. Mit der Maschine will die Emittentin künftig die verkauften Pflanz- und Blumenerden abfüllen. Neben der erheblichen Kapazitätserweiterung von aktuell sechs Beuteln pro Minute auf bis zu 30 Beutel pro Minute soll mit dem Kauf der Maschine auch die Flexibilität während der Produktion erhöht werden. Die Produktion der Dünger ist laut VIB vom Kauf dieser Maschine nicht betroffen, da die Dünger per Hand in Papiersäcke abgefüllt werden.
Laufzeit und Zins
Eine ordentliche Kündigung der Nachrangdarlehen ist frühestens zum 31. Dezember 2026 möglich. Das gilt für die Anlegerinnen und Anleger und für die Emittentin. Die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate.
Der Zinssatz der Nachrangdarlehen beträgt 7 Prozent pro Jahr. Bei einer Zeichnung in den ersten 14 Tagen ab dem Beginn der Emission (3.5.2022) beträgt der Zinssatz 8 Prozent pro Jahr. Darüber hinaus gewährt die Emittentin laut VIB einen einmaligen endfälligen Bonuszins. Dieser ist abhängig vom höchsten ausgewiesenen Jahresumsatz der bionero GmbH während der Laufzeit der Nachrangdarlehen. Der Bonuszins kann bis zu 30 Prozent betragen. Wird ein Umsatz von über 10 Millionen Euro nicht erreicht, gibt es keinen Bonuszins.
Hohe Risiken
Der wirtschaftliche Erfolg von bionero hängt laut VIB insbesondere von der Entwicklung des Marktes für Produktion und Vertrieb von Gartenbedarf ab. Es besteht beispielsweise das Risiko, dass Unternehmen neu in den Markt eintreten und einen Preisdruck aufbauen, der die Erlöse der Emittentin belastet. Zudem ist es möglich, dass sich die Beschaffungskosten für Holzreste erhöhen, wenn beispielsweise die Nachfrage von Pellet-Produzenten und Biogasanlagenbetreibern nach Holzresten steigt. Es besteht das Risiko, dass sich die Emittentin bei steigendem Wettbewerb mit ihrem Geschäftsmodell nicht im Markt behaupten kann.
Bei der Vermögensanlage handelt es sich um unbesicherte partiarische Nachrangdarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt. Laut VIB hat und wird bionero seine Geschäftstätigkeit zum Teil auch über Fremdkapital finanzieren, welches das Unternehmen unabhängig von seiner Einnahmesituation zu bedienen hat. Laut VIB weist die Emittentin zum 31. Dezember 2020 einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von rund 374.761 Euro aus. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 der bionero GmbH ist im Unternehmensregister nicht veröffentlicht, sondern dort nur hinterlegt (Stand: 2.5.2022).
Für Anlegerinnen und Anleger besteht ein erhebliches Risiko, dass sie ihr bei der Emittentin eingesetztes Kapital vollständig verlieren.