Coloplast hat im letzten Quartal überraschend einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. / Foto: Unternehmen

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Coloplast macht weniger Gewinn – Aktie verliert

Der dänische Medizintechnik-Konzern Coloplast hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2022/23 (Oktober bis Dezember) die Erwartungen am Finanzmarkt verfehlt. Der ECOreporter-Aktien-Favorit meldete überraschend einen Gewinnrückgang.

Zwischen Oktober und Dezember erzielte Coloplast demnach einen Nettogewinn von 1,1 Milliarden Dänischen Kronen (151 Millionen Euro), ein Minus von 7 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Der bereinigte Gewinn je Aktie, der für die Analystenschätzungen entscheidende Wert, ging um 6 Prozent auf 5,31 Kronen (0,71 Euro) zurück. Hier war an der Börse eigentlich ein Anstieg auf 6,01 Kronen je Aktie erwartet worden.

Coloplast zufolge wurde der Nettogewinn vor allem durch Währungseffekte negativ beeinflusst. Im letzten Quartal habe man zudem zwar weiterhin eine gute Wachstumsdynamik in den europäischen Schlüsselmärkten verzeichnet. Gleichzeitig hätten sich in Europa aber auch Auftragsrückstände bemerkbar gemacht. Zudem seien die Geschäfte in China etwas schwächer gelaufen.

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Die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) vor Sondereinflüssen lag bei 29 Prozent nach 32 Prozent im letzten Jahr. Dies sei auf gestiegene Kosten für Rohstoffe, Energie und Fracht sowie auf Abschreibungskosten in Höhe von 54 Millionen Kronen im Zusammenhang mit der Übernahme von Atos Medical zurückzuführen.

Den Umsatz steigerte Coloplast im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 6,1 Milliarden Kronen (820 Millionen Euro). Hier lag das Ergebnis im Rahmen der Erwartungen.

Gewinnmargen bleiben hoch

Für das Geschäftsjahr 2022/23 insgesamt erwartet Coloplast unverändert ein organisches Umsatzwachstum von 7 bis 8 Prozent, insgesamt (also inklusive Firmenzukäufen) soll der Umsatz um 9 bis 10 Prozent steigen. Die operative Marge wird bei 28 bis 30 Prozent vor Sondereinflüssen erwartet.

Die Coloplast-Aktie ist nach Präsentation der neuen Zahlen im Tradegate-Handel aktuell 2,2 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 113,50 Euro (Stand: 3.2.2023, 11:52 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 1 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 11,6 Prozent eingebüßt.

Die Gewinnmargen von Coloplast sind trotz des leichten Rückgangs nach wie vor hoch, die wirtschaftliche Perspektive des Konzerns ist robust. Regelmäßig bringt Coloplast neue Produkte auf den Markt: Noch im Februar soll etwa ein neuartiger Katheder in den Verkauf starten, der Unternehmensangaben zufolge das Risiko von Blasenentzündungen deutlich reduziert. Er soll die Stellung des Konzerns als Weltmarktführer bei Kontinenzpflegeprodukten festigen und eine wesentliche Entlastung für Patientinnen und Patienten bedeuten, die ihre Blase regelmäßig mit Kathedern entleeren müssen.

Doch auch wenn die Aussichten für Coloplast gut sind: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr ist mit 32 derzeit zu hoch für einen Kauf. Wer schon investiert ist, sollte die Aktie weiter halten. Ein akzeptables Einstiegsniveau sieht die Redaktion aktuell bei rund 90 Euro. Alternativ müsste Coloplast seinen Gewinn wieder steigern.

Coloplast ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Mittelklasse-Aktien. ECOreporter hat das Unternehmen hier ausführlich vorgestellt.

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Coloplast A/S: 

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