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Deutsche Bank will an Klimaschutz und Vielfalt festhalten
Die Deutsche Bank hat betont, anders als viele US-Konzerne an sogenannten Diversity-Programmen und der Mitgliedschaft in Klimabündnissen festhalten zu wollen. Die Bank räumt allerdings ein, die rechtliche Lage in den Vereinigten Staaten beobachten zu müssen.
Deutsche Bank-Vorstandschef Christian Sewing hat das Diversity- und Integrationsprogramm als einen "festen Bestandteil der Strategie der Deutschen Bank" bezeichnet. Das Gleiche gelte auch für die Mitgliedschaft in Klimaallianzen, wie der Manager auf einer Bilanzpressekonferenz erklärte.
DEI-Programme als rechtes Feindbild
Sein Geldhaus sehe "Vielfalt als Stärke und als Beitrag zu unserer Wertschöpfung – bis hinauf in den Vorstand", so Sewing. Er selbst verstehe sich als "starker Befürworter" sogenannter DEI-Programme. Die US-Abkürzung steht für die Begriffe Diversity (Vielfalt), Equity (Gleichheit) und Inclusion (Inklusion). Solche Programme sollen sicherstellen, dass Menschen verschiedener Herkunft, verschiedenen Geschlechts oder mit Behinderungen gleiche Chancen am Arbeitsplatz bekommen.
Unter amerikanischen Rechten und für US-Präsident Donald Trump gilt der Begriff längst als Schimpfwort. In dieser Woche wütete Trump etwa, die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beschäftige sich nur mit "DEI, Gender-Ideologie, 'grüner' Energie und dem gefälschten Klimawandel" und nicht damit, die Inflation zu bekämpfen. Den Präsidenten stört, dass die Bank den Leitzins nicht weiter senkt.
Mehrere US-Konzerne wie die Techriesen Meta und Amazon oder der Autobauer Ford haben zudem ihre DEI-Programme abgeschafft. Meta hat für seine sozialen Netzwerke wie Facebook und Instagram zudem Faktenchecks gestoppt und die Regeln für Hassrede deutlich gelockert.
Die Deutsche Bank will laut Sewing auch an der Mitgliedschaft in Klimaallianzen festhalten. Die großen US-Banken wie JP Morgan, die Citigroup, Morgan Stanley und auch der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock sind bereits aus verschiedenen solcher Allianzen ausgetreten. BlackRock sieht sich zudem einer Klage mehrerer US-Bundesstaaten gegenüber. Sie werfen dem Konzern, einem der weltweit größten Finanzierer fossiler Energie, vor, mit Umweltengagement den Kohlepreis in die Höhe getrieben zu haben.
Deutsche Bank-Chef Sewing räumte bei seiner Erklärung allerdings ein, dass man die rechtliche Entwicklung in den USA abwarten müsse. Sollte die US-Regierung die Mitgliedschaft in Klimaallianzen oder DEI-Programme verbieten, müsste die Bank sich dem wohl fügen. Das Geldhaus hat ein großes US-Geschäft.
Kritik auch an der AfD
Sewing übte außerdem Kritik an der AfD. Das Programm der in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei sei "gefährlich für unser Wachstum und unseren Wettbewerb". Wer glaube, dass ein schwächeres Europa Deutschland stärke, solle sich anschauen, welche Folgen ein solcher Kurs in anderen Ländern gehabt habe.
Am Mittwoch hatte die CDU/CSU gemeinsam mit der AfD einen umstrittenen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik durchgesetzt. Verbände hatten das scharf kritisiert und der CDU vorgeworfen, sie verbünde sich mit "demokratie- und menschenfeindlichen Ideologien".
Trotz des Bekenntnisses zu Klimaschutz und Vielfalt ist die Deutsche Bank weit davon entfernt, ein nachhaltiges Geldhaus zu sein. Mehr Informationen zu wirklich grünen Banken finden Sie hier.