Produktion beim deutschen Maschinenbauer Manz. / Foto: Unternehmen

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Deutsche Photovoltaik-Anlagenbauer leiden weiter unter Corona-Krise

Der Auftragseingang der deutschen Photovoltaik-Anlagenbauer ist im zweiten Quartal um mehr als zwei Drittel Prozent eingebrochen. Das berichtet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Hoffnung auf Besserung in der Branche macht allerdings die Entwicklung in China.

Nach aktuellen VDMA-Zahlen ging der Auftragseingang im zweiten Quartal um mehr als 70 Prozent zurück. Zusätzlich sank auch der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 53 Prozent und im Vergleich zum Vorquartal um 5 Prozent.

„Die Erwartungen der Photovoltaik-Maschinenbauer sind aufgrund des eingebrochenen Auftragseingangs etwas eingetrübt, jedoch wird in China wieder zugebaut. Daraus ergibt sich ein vorsichtiger Optimismus“, sagt Jutta Trube, Leiterin VDMA Photovoltaik Produktionsmittel.

Hoffen auf China

China ist weiterhin der wichtigste Absatzmarkt der exportorientierten deutschen Photovoltaik-Maschinenbauer. Im ersten Quartal 2020 kamen laut VDMA mehr als 90 Prozent des asiatischen Auftragseingangs aus China, im zweiten Quartal sank dieser Anteil auf 76 Prozent. Der gesamtasiatische Markt habe im zweiten Quartal 2020 einen Anteil von nur noch 45 Prozent eingenommen, nach 87 Prozent im ersten Quartal.

Die deutschen Hersteller von Photovoltaik-Equipment gehen dem VDMA zufolge jedoch davon aus, dass insbesondere der chinesische Markt im dritten Quartal 2020 wieder deutlich zulegt. Zuletzt hatte etwa der weltgrößte Solarmodulhersteller, der chinesische Konzern Jinko Solar, unerwartet starke Zahlen für das zweite Quartal vermeldet.

Deutlich aufwärts ging es zuletzt auch für die Aktie des Maschinenbauers und Solarbranchen-Zulieferers Manz – auch wegen eines Großauftrags aus der Slowakei. In den letzten drei Monaten gewann die Manz-Aktie fast 72 Prozent an Wert.

Aktuell liegt die Manz-Aktie im Tradegate-Handel bei 34,50 Euro und damit rund 2 Prozent im Plus zum Vortag (Stand: 14.10.2020, 10:28 Uhr). Auf einen Monat gesehen hat die Aktie 49 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich liegt sie 115,3 Prozent im Plus.

Auch der deutsche Markt hat Potenzial

Langfristig sind die Aussichten bei Manz aber weiter unklar. Das Unternehmen war im ersten Halbjahr 2020 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt, muss aber beweisen, dass diese Entwicklung von Dauer sein kann.

Die Umsätze und Auftragseingänge aus Deutschland lagen für hiesige Maschinenbauer im zweiten Quartal laut VDMA bei 20 beziehungsweise 25 Prozent. Dieser Anteil könnte demnächst jedoch steigen.

Zum einen spielt Local Content nach Angaben des VDMA in der deutschen und europäischen Photovoltaik-Industrie eine wichtige Rolle und wird aktuell auf vielen Ebenen diskutiert. Zum anderen werde von einigen Initiativen auf europäischer Ebene eine sogenannte Photovoltaik-Renaissance angestrebt. Das eröffne den deutschen Maschinenbauern Chancen im Inland.

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Jinko Solar ADR: 

Manz AG: ISIN DE000A0JQ5U3 / WKN A0JQ5U

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