Elektro-Lkw der Deutschen Post: Der Konzern testet nun auch Wasserstofffahrzeuge. / Foto: Unternehmen

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Deutsche Post testet Wasserstoff-Lkw - Briefporto-Erhöhung rückt näher

Die Deutsche Post DHL Group will für den Transport zwischen Breda in den Niederlanden und der belgischen Hauptstadt Brüssel künftig einen wasserstoffbetriebenen Lkw einsetzen. Das Pilotvorhaben findet im Rahmen des Projekts H2-Share statt, das in Teilen von der Europäischen Union finanziert wird.

Mit dem Test will die Post praktische Erfahrungen beim Einsatz von Wasserstoff-Lkw sammeln. Auf Basis der dabei gewonnenen Erkenntnisse soll später das Potenzial von Wasserstoff im Schwerlasttransport evaluiert werden, heißt es von dem Bonner Konzern.

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Betrieben wird der Wasserstoff-Lkw allerdings nicht von der Post-Gruppe selber, sondern von dem niederländischen Spediteur Nassau Sneltransport. Das Projekt soll insgesamt bis zu 350 Tonnen CO2 einsparen. Transportiert werden sollen Produkte von Apple.

Die im Rahmen des Pilotprojekts eingesetzte Brennstoffzellentechnik stammt von dem niederländischen Busbauer VDL. Der produziert auch Elektrobusse, die in verschiedenen deutschen Großstädten zum Einsatz kommen.

Zwar könnten batteriebetriebene Fahrzeuge für die Paketzustellung genutzt werden, so die Post in einer Pressemitteilung. Für den Transport über lange Strecken seien jedoch CO2-neutrale Kraftstoffe wie eben beispielsweise Wasserstoff wichtig.

Porto wird teurer

Unterdessen gibt es Fortschritte bei der geplanten Portoerhöhung der Deutschen Post zum Jahreswechsel. Die Bundesnetzagentur gab am Dienstag in Bonn den sogenannten Preiserhöhungsspielraum bekannt. Demnach darf die Deutsche Post den Warenkorb aller regulierten Briefsendungen um 4,6 Prozent anheben. Das ist weniger als 2019, als der Wert bei 8,9 Prozent lag.

Die Vorgaben entsprechen einer ersten Version der Entscheidung der Netzagentur, die sie bereits im Oktober veröffentlicht hatte und die danach noch ein Konsultationsverfahren durchlief. Auf Basis der Vorgabe darf die Deutsche Post den Warenkorb aller regulierten Briefsendungen verteuern.

Das Unternehmen teilte bereits im Oktober mit, dass das Porto für einen Standardbrief von 80 auf 85 Cent steigen soll und das einer Postkarte von 60 auf 70 Cent. Auch andere Sendungsarten wie der Kompaktbrief werden teurer, er soll künftig 1 Euro kosten statt bisher 95 Cent. Die höheren Preise begründet die Post mit höheren Kosten bei sinkenden Sendungsmengen im Digitalzeitalter. Das neue Inlandsporto gilt für drei Jahre, also von Januar 2022 bis Ende 2024.

Aktie weiter günstig

Die Deutsche Post-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,6 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 55,80 Euro (Stand: 24.11.2021, 09:22 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,4 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich ist sie 42,9 Prozent im Plus.

Die Deutsche Post DHL Group hat in diesem Jahr ihre Gewinnerwartungen bereits viermal angehoben. Der Konzern profitiert weiterhin vom Boom im Online-Handel und einer weltweit steigenden Nachfrage nach Transportdienstleistungen. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen mit einem erneuten Paketrekord.  Pakete sind längst das Hauptgeschäft des Konzerns. Daher dürfte die Erhöhung des Briefportos auch nur begrenzte Auswirkungen auf das Gesamtgeschäft haben – es ist vielmehr ein Schritt der Schadensbegrenzung.

Nach Einschätzung von ECOreporter besteht derzeit noch keine Gefahr für eine Überhitzung der Deutsche Post-Aktie. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 14 ist sie nach wie vor günstig bewertet. Anlegerinnen und Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.

Die Deutsche Post DHL Group ist eine  ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Lesen Sie auch das ausführliche Unternehmensporträt und das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.

Deutsche Post DHL Group AG: ISIN DE0005552004 / WKN 555200

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