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Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
DHL Group: Ärger über abgelehnte Porto-Erhöhung
Der Bonner Logistikkonzern DHL Group darf das Porto im deutschen Postgeschäft 2024 nicht erhöhen. Tobias Meyer, Vorstandsvorsitzender des ECOreporter-Aktien-Favoriten, hat nun sein Unverständnis dafür deutlich gemacht.
Die Bundesnetzagentur hatte den Antrag der DHL Group auf eine Erhöhung des Portos für Briefe und Postkarten für 2024 Anfang August abgelehnt. Der Konzern erwirtschafte im Briefgeschäft mit Privatkunden einen Gewinn, begründete die Bundesnetzagentur die Entscheidung. Die Briefpreise reichten aus.
Unzufrieden mit den Gewinnen
"Wir können nicht nachvollziehen, wie man zu dieser Entscheidung kommen kann", sagte der DHL-Chef Meyer jetzt der "Süddeutschen Zeitung". Die Inflation sei höher als in der Planung, die Kosten dramatisch angestiegen und der Ertrag gesunken, so Meyer. "Es stellt sich schon die Frage: Ist von den Regulierern und der Politik überhaupt gewünscht, dass wir das Brief-Geschäft weiter betreiben und hier investieren?"
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Für ein wirtschaftliches Arbeiten im Postgeschäft müssten "die Rahmenbedingungen stimmen". Der Briefmarkt schrumpfe. Hier mehr Wettbewerb mit der Brechstange durchsetzen zu wollen, sei volkswirtschaftlich unsinnig und nicht gut für die Arbeitsbedingungen. Das Kommunikationsverhalten der Menschen habe sich in den letzten 25 Jahren enorm verändert, das Postgesetz seither aber nicht.
Die DHL Group ist schon länger unzufrieden mit ihren Gewinnen im Brief- und Paketgeschäft in Deutschland und hat dies wiederholt öffentlich betont. Im ersten Halbjahr 2023 sank der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in der Sparte um 56 Prozent zum Vorjahr auf 261 Millionen Euro.
Aufgrund ihrer hohen Marktmacht darf die Post bislang nicht frei über ihre Briefpreise entscheiden. Laut der Bundesnetzagentur befördert der frühere Staatskonzern etwa 85 Prozent aller Briefe in Deutschland. Der Preis für einen Standardbrief liegt aktuell bei 85 Cent und ist nach der abgelehnten Erhöhung bis Ende 2024 festgeschrieben.
Die Aktie der DHL Group, die an der Börse weiterhin Deutsche Post AG heißt, kostet im Xetra-Handel aktuell 39,52 Euro und ist zum Vortag 0,3 Prozent im Minus (Stand 21.9.2023, 9:12 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 7,8 Prozent an Wert eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 21,5 Prozent im Plus.
Der Kurs der Post-Aktie war am gestrigen Mittwoch auf ein neues Acht-Monats-Tief gesunken. Analysten erwarten, dass die DHL Group in diesem Jahr wegen hoher Benzinpreise, ungünstiger Wechselkurse und nicht wie erwartet steigender Sendungsmengen nur das untere Ende ihrer in Aussicht gestellten operativen Gewinnspanne von 6,2 bis 7 Milliarden Euro erreichen wird.
Aktie bleibt ein gutes Investment
Die Redaktion schätzt die mittelfristigen Aussichten des Konzerns dennoch weiterhin als sehr gut ein. Die DHL Group hatte ihre Gewinnprognose erst Ende Juli angehoben (ECOreporter berichtete hier). Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von ungefähr 12 für 2023 und 2024 ist die Aktie derzeit günstig bewertet. Die erwartete Dividendenrendite liegt bei sehr guten 4,6 Prozent. Ein Einstieg ist weiter eine Option, Anlegerinnen und Anleger sollten aber eine langfristige Halteabsicht mitbringen.
Die DHL Group ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Lesen Sie auch das ausführliche Unternehmensporträt und das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.
Deutsche Post AG: ISIN DE0005552004 / WKN 555200