Der Absatz von Medizintechnik wie Beatmungsgeräten ist in der Corona-Krise bei Drägerwerk deutlich gestiegen. / Foto: Unternehmen

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Drägerwerk: Corona-Krise treibt Wachstum 2020 – Blick in die Zukunft verhalten

Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk ist in der Corona-Pandemie im abgelaufenen Jahr kräftig gewachsen. Nach vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz noch stärker als vom Management zuletzt in Aussicht gestellt. Zudem blieb voraussichtlich ein größerer Teil der Erlöse als Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) beim Unternehmen hängen, wie die Lübecker mitteilen. Die Neuaufträge legten sogar um mehr als ein Drittel zu.

Vor allem die Geschäfte mit Medizintechnik liefen in der Corona-Pandemie laut Drägerwerk sehr gut. Hier legte der Umsatz um fast ein Drittel zu. Bei der Sicherheitstechnik fiel der Zuwachs mit gut 6 Prozent geringer aus. Drägerwerk stellt Schutzmasken her, aber auch Produkte für die Behandlung von Corona-Patienten, etwa Beatmungsgeräte.

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Insgesamt steigerte Drägerwerk seinen Umsatz im vergangenen Jahr um mehr als ein Fünftel auf 3,4 Milliarden Euro. Davon dürften 11,3 bis 11,6 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) herauskommen. Dies entspricht einem EBIT von 385 bis 395 Millionen Euro.

Allerdings rechnet das Management nicht damit, dass sich die von der Corona-Pandemie verursachte Sonderkonjunktur für das Unternehmen im neuen Jahr fortsetzt. Für 2021 geht der Vorstand um Unternehmenschef Stefan Dräger von einem währungsbereinigten Umsatzrückgang zwischen 7 und 11 Prozent aus.

Die EBIT-Marge dürfte bei unveränderten Wechselkursen zwischen 5 und 8 Prozent liegen. Die vollständigen und testierten Geschäftszahlen für 2020 will Drägerwerk am 4. März veröffentlichen.

Dividende wird nicht erhöht

Trotz der zuletzt guten Entwicklung können sich die Aktionäre nicht auf eine höhere Dividende freuen. Die Ausschüttung soll wie im Vorjahr bei 13 Cent je Stammaktie und 19 Cent je Vorzugsaktie liegen. Drägerwerk begründet die Zurückhaltung mit der stark gestiegenen Nettoverschuldung und der gesunkenen Eigenkapitalquote. So hatte das Unternehmen Genussscheine gekündigt. In der Folge war die Eigenkapitalquote von Ende 2019 bis Ende September 2020 von 41,9 Prozent auf 31,0 Prozent gesunken. Drägerwerk will die Dividende nun so lange auf dem Vorjahresniveau belassen, bis die Eigenkapitalquote wieder auf mehr als 40 Prozent geklettert ist.

Die Drägerwerk-Aktie steht im Tradegate-Handel aktuell bei 67,50 Euro und ist damit 1,3 Prozent zum Vortag im Minus (Stand: 15.1.2020, 9:10 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 8,7 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 22,4 Prozent an Wert gewonnen.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 von 10 ist die Aktie weiterhin günstig bewertet. Wegen der unklaren Aussichten und starker Kursschwankungen empfiehlt ECOreporter die Aktie aber nur risikofreudigen Anlegerinnen und Anlegern.

Drägerwerk AG & Co. KGaA Vz.: 

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