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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Enapter veröffentlicht Halbjahreszahlen, Bau des "Campus" kommt voran
Der Berliner Wasserstoff-Experte Enapter blickt nach eigener Aussage auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2022 zurück. Man habe "weitere Erfolge erzielt und strategische Weichen für langfristiges Wachstum gestellt".
Zwischen Januar und Juni sei es Enapter gelungen, "sowohl bei bestehenden als auch neuen Kunden eine Vielzahl an Projekten zu gewinnen und umzusetzen". Allerdings lief es zuletzt weniger gut: Im Juli hatte das Unternehmen seine Jahresprognose deutlich gesenkt und wegen Qualitätsproblemen bei Zulieferern den Start seiner neuen Generation von Wasserstoffgeneratoren verschoben. Der neue AEM-Elektrolyseur EL 4.0 soll nun ab September 2022 gebaut werden.
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In den ersten sechs Monaten sei es Enapter unter anderem gelungen, die Dortmunder Wilo Gruppe, einen Anbieter von Pumpen, als Kunden für seine AEM-Elektrolyseure zu gewinnen. Mit dem Spezialchemiehersteller Johnson Matthey hat Enapter im Mai 2022 eine langfristige strategische Zusammenarbeit im Bereich Katalysatoren und Membranentwicklung vereinbart. Johnson Matthey beteiligte sich zudem mit 20 Millionen Euro an Enapter.
Die wichtigste Nachricht: Mit dem Bau des sogenannten Enapter Campus in Saerbeck in der Nähe von Münster kommt Enapter nach eigener Aussage "plangemäß gut voran". Ab 2023 sollen in dem Industriepark Elektrolyseure im industriellen Maßstab gefertigt werden. Der AEM-Elektrolyseur EL 4.0 soll dabei einen wesentlichen Beitrag zum geplanten Übergang von der Serien- zur Massenproduktion leisten.
Wette auf das Gelingen der Massenfertigung
Im ersten Halbjahr 2022 erzielte Enapter einen Umsatz von rund 3,3 Millionen Euro gegenüber 2,0 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stand ein Verlust von 7 Millionen Euro zu Buche, in der ersten Jahreshälfte 2021 hatte das Defizit bei 3,6 Millionen Euro gelegen. Unter dem Strich wuchs der Nettoverlust von 4 auf 7,7 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr 2022 erwartet Enapter in etwa eine Verdoppelung der Umsatzerlöse auf rund 15,6 Millionen Euro. Das EBITDA wird bei einem Minus von 10,5 Millionen Euro erwartet, der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei 12,5 Millionen Euro. Der verzögerte Produktionsstart des AEM-Elektrolyseurs 4.0 ist hier schon einkalkuliert.
An der Börse Frankfurt notiert die Enapter-Aktie aktuell 0,3 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 15,45 Euro (Stand: 2.9.2022, 8:03 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 7,8 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich hat sie um 35,7 Prozent nachgegeben.
Die Enapter-Aktie ist eine Wette darauf, dass die Technologie der AEM-Elektrolyseure günstigen Wasserstoff erzeugen kann und der Aufbau der Massenfertigung in Saerbeck gelingt. Mittelfristig werden die Aussichten dieser Wette am Erfolg oder Misserfolg des Campus-Projekts hängen. ECOreporter rät defensiven Anlegerinnen und Anlegern von Wett-Investments ab.
Grundsätzlich ist aus Sicht der Redaktion beim Thema Wasserstoff ein gesundes Maß an Skepsis angebracht. Mehr erfahren Sie in unserem Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.
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