Noch ist der Nikola Tre mit Brennstoffzellenantrieb Zukunftsmusik. / Foto: Unternehmen

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Eon und Nikola wollen Wasserstoffinfrastruktur aufbauen

Der Essener Energiekonzern Eon und das US-Start-up für Elektro- und Wasserstoff-Lkw Nikola planen bis 2027 die Lieferung von grünem Wasserstoff für bis zu 5.000 Lastwagen des Typs Nikola Tre mit Brennstoffzellenantrieb. In den Folgejahren sind laut den Unternehmen Liefermengen mit „steigender Tendenz” vorgesehen.

Ein im September ohne konkretes Zeitfenster angekündigtes Joint Venture von Eon und Nikola soll Anfang nächsten Jahres die Arbeit aufnehmen. Es soll demnach die gesamte Wertschöpfungskette abdecken, „von der Versorgung mit grünem Wasserstoff über den Aufbau einer Betankungsinfrastruktur bis hin zur Bereitstellung von Wasserstofffahrzeugen”.

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Die Kooperation erfolgt zwischen Nikola Energy und Eon Hydrogen, 100-prozentigen Töchtern der Nikola Corporation beziehungsweise der Eon SE. Der Fokus liegt auf schweren Lkw. Ziel ist es den Unternehmen zufolge, die Technologielösungen von Nikola in der Transportbranche mit dem Know-how von Eon bei Energienetzen und Kundenlösungen zu kombinieren.

„Bereits 2027 könnten wir potenziell mehr als 200 Millionen Liter Diesel durch Wasserstoff ersetzen und die CO2-Emissionen deutlich reduzieren − und das ist erst der Anfang. Gemeinsam mit Nikola werden wir den ersten kommerziell nutzbaren Markt für die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie in Europa schaffen”, so Eon-Manager Patrick Lammers.

Wie riskant ist die Nikola-Aktie?

Der Nikola Tre wird in den USA und in Ulm durch den italienischen Nutzfahrzeughersteller Iveco im Auftrag gefertigt. Aktuell ist das Fahrzeug noch lediglich in einer rein elektrischen Version ohne Brennstoffzelle erhältlich – das Produktionsziel für 2022 hat Nikola zudem deutlich verfehlt.

Bis 2024 soll auch die Variante mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrosystem für mehr Reichweite und schnelles Tanken eingeführt werden. Mit dem Brennstoffzellen-Fahrzeug peilt Nikola eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern an, die rein batteriebetriebene Ausführung kommt nach Angaben des Herstellers auf 500 Kilometer.

Die Nikola-Aktie schloss im gestrigen Tradegate-Handel 5,2 Prozent im Minus bei einem Preis von 2,13 Euro (Stand: 28.12.2022, 22:26 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 15,3 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 76 Prozent an Wert verloren.

Der Kurs der Nikola-Aktie ist seit dem Börsengang im Juni 2020 um 93 Prozent gefallen, Leerverkäufer wetten auf weitere Verluste. Kooperationspartner wie General Motors, BP und Bosch haben ihre Zusammenarbeit mit Nikola aufgekündigt oder reduziert. Im August verkaufte das norwegische Wasserstoffunternehmen Nel für 7,5 Millionen Euro alle seine Nikola-Aktien.

Die Markteinführung der Brennstoffzellenvariante des Nikola Tre soll 2024 erfolgen – allerdings gab es bereits bei dem elektrischen Modell immer wieder Verzögerungen. ECOreporter hat von Anfang an von einem Einstieg bei Nikola abgeraten und tut dies auch weiterhin.

Im Überblick Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien lesen Sie mehr über Chancen und Risiken der Wasserstoff-Branche.

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