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Nikola bereitet Markteintritt in Europa vor, Wasserstoff-Lkw soll kommen
Nikola Motor, Hersteller von batterieelektrischen Lastwagen, will seine Fahrzeuge auch in Europa verkaufen. Aktuell soll dafür die Produktion deutlich hochgefahren werden. In den heimischen USA ist der Elektro-Lkw Tre BEV bereits am Markt. Das Fahrzeug wird aber offenbar zu einem hohen Preis angeboten.
"In Hamburg haben wir für Europa die ersten Fahrzeuge ausgeliefert für den sogenannten Demobetrieb. Im nächsten Jahr werden diese in größerer Stückzahl ausgeliefert", sagte der Nikola-Manager und designierte Konzernchef Michael Lohscheller im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
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Nikola entwickelt zudem einen Lkw mit Wasserstoffantrieb. Das Modell Tre FCEV mit Technik von Bosch und einer Reichweite von bis zu 800 Kilometern soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 auf den Markt kommen. Einen weit fortgeschrittenen Prototyp will Nikola in dieser Woche auf der Fahrzeugausstellung IAA Nutzfahrzeuge in Hannover präsentieren.
Die wichtigste Herausforderung für Nikola sei derzeit der Hochlauf der E-Lkw-Produktion. "Das haben wir im März begonnen und sind im April in die Serienproduktion und Auslieferung gegangen", so Lohscheller weiter, der zum Jahreswechsel den Chef-Posten von Mark Russell übernehmen wird. Im zweiten Quartal seien 48 rein elektrische Lkw ausgeliefert worden.
Produktion soll ausgebaut werden
Derzeit verfügt das US-Unternehmen mit Ulm und mit Coolidge im US-Bundesstaat Arizona über zwei Produktionsstandorte. In Ulm betreibt Nikola mit dem italienischen Partner Iveco ein Gemeinschaftsunternehmen, das die Lkw für Europa produziert. Das US-Werk soll 2023 eine Produktionskapazität von 20.000 Lkw haben, Ulm soll bis zu 10.000 Fahrzeuge jährlich fertigen können.
Dieses Jahr will Nikola in den USA den bisherigen Planungen zufolge die Kapazität auf 2.500 Einheiten erhöhen. Weltweit möchte das Unternehmen 2022 insgesamt 300 bis 500 Lkw ausliefern.
Allerdings wird der Tre BEV "ein Vielfaches eines Diesel-Lkw kosten", wie Lohscheider zugibt. In vielen Märkten gebe es aber Unterstützungszahlungen für den Kauf eines emissionsfreien Lkw. Auf der IAA will Nikola den Preis für die Fahrzeuge in Europa bekannt geben.
Die Nikola-Aktie ist im Handel an der Frankfurter Börse aktuell 0,4 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 4,62 Euro (Stand: 21.9.2022, 9:04 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 23,5 Prozent an Wert eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 48 Prozent im Minus.
Der Kurs der Nikola-Aktie ist seit dem Börsengang im Juni 2020 um 94 Prozent gefallen, Leerverkäufer wetten auf weitere Verluste. Kooperationspartner wie General Motors, BP und Bosch haben ihre Zusammenarbeit mit Nikola aufgekündigt oder reduziert. Im August verkaufte das norwegische Wasserstoffunternehmen Nel für 7,5 Millionen Euro alle seine Nikola-Aktien. ECOreporter rät weiterhin von einem Einstieg ab.
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