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Erlebnis Akademie: Waldbrände in Kanada belasten das Geschäft
Die Baumwipfelpfade der Erlebnis Akademie AG sind in der ersten Jahreshälfte nicht so stark besucht worden wie erhofft. Das Unternehmen aus Bad Kötzting im Bayerischen Wald senkt deshalb seine Jahresprognose. Was heißt das für die Aktie?
Knapp 872.000 Menschen nutzten von Januar bis Juni die Angebote der Erlebnis Akademie. Das sind 19 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, laut Finanzchef Christoph Blaß hat das Unternehmen damit aber an seinen 13 Standorten „noch nicht das volle Potenzial ausgeschöpft“. Besonders in Kanada blieben die Besucherzahlen hinter den Prognosen zurück, weil es wegen der dortigen Waldbrände lange Zeit Ausgehwarnungen gab.
Der Konzernumsatz lag im ersten Halbjahr bei 9,0 Millionen Euro nach 6,9 Millionen Euro im gleichen Zeitraum 2022. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich von 2,7 auf 2,1 Millionen Euro. Die erste Jahreshälfte läuft bei der Erlebnis Akademie saisonal bedingt üblicherweise schlechter als die zweite.
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Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen jetzt einen Umsatz am unteren Ende der bisher anvisierten Bandbreite von 26,7 bis 29,9 Millionen Euro. Das EBIT soll im mittleren bis unteren Bereich der bisherigen Spanne von 1,9 bis 4,7 Millionen Euro liegen. Wegen der „unsicheren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen“, unter anderem aufgrund des Ukraine-Kriegs, plant die Erlebnis Akademie für 2023 keine neuen Bauprojekte. Neue Standorte in Europa mit projektiertem Baubeginn ab 2024 seien in Planung und Prüfung.
Im Tradegate-Handel notiert die Aktie heute 2 Prozent im Minus zum Vortag bei 7,20 Euro (Stand 25.8.2023, 9:26 Uhr). Seit ihrem Allzeithoch von 17,80 Euro aus dem Juni 2022 hat sie fast durchgehend an Wert verloren. Im Jahresvergleich notiert sie 46 Prozent im Minus, auf Monatssicht hat sie 20 Prozent eingebüßt.
Die Erlebnis Akademie hat ein zukunftsträchtiges, nachhaltiges Geschäftsmodell und ist akzeptabel finanziert. Ende Juni betrugen die Bankverbindlichkeiten 32,2 Millionen Euro. Dem stand ein Anlagevermögen von 53 Millionen Euro gegenüber. Die Eigenkapitalquote lag zum Halbjahresende bei guten 40 Prozent.
Die Aktie ist mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 0,7 günstig bewertet. Allerdings sind die Margen derzeit schwach, und Waldbrände könnten auch an anderen Standorten des Unternehmens zu einem Problem werden. Wer hier einsteigt, sollte eine gewisse Risikofreude und einen langen Investitionshorizont mitbringen.
Ein ausführliches ECOreporter-Unternehmensporträt der Erlebnis Akademie können Sie hier lesen.
Erlebnis Akademie AG: ISIN DE0001644565 / WKN 164456