Dieser Amundi-ETF will nur in Unternehmen investieren, deren Geschäftsstrategie zum 1,5-Grad-Klimaziel passt. Wird er diesem Anspruch gerecht? / Foto: Pixabay

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ETF-Test: Amundi Index MSCI EMU SRI PAB UCITS ETF

Der Amundi Index MSCI EMU SRI PAB ETF hat einen komplizierten Namen und verspricht nachhaltige Investitionen in der Eurozone. In das Aktienpaket sollen nur Unternehmen aufgenommen werden, deren Nachhaltigkeitsstrategie mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens übereinstimmt. Klingt vielversprechend – ist es auch gut umgesetzt?

Anbieter des ETFs ist der Finanzkonzern Amundi, eine Tochter der französischen Großbank Crédit Agricole. Mit der Übernahme des ebenfalls französischen Konkurrenten Lyxor wurde Amundi 2021 zum zweitgrößten ETF-Anbieter Europas. Das Unternehmen vertreibt auch nicht-nachhaltige ETFs, die in Öl, Kohle und Rüstung anlegen.

Finanzen/Risiko

Der ETF soll laut Amundi die Wertentwicklung des Lyxor MSCI EMU ESG Trend Leaders (WKN LYX0YJ) fortführen, der im März 2020 startete und in diesen ETF aufging. Auf ein Jahr gesehen hat der ETF 11,8 Prozent an Wert gewonnen und ist damit besser gelaufen als der weltweite Aktienindex MSCI World, der im selben Zeitraum 2,3 Prozent zulegte. Auf drei Jahre gesehen fällt der Wertzuwachs mit 36,7 Prozent etwas schwächer aus als beim MSCI World, dessen Kurs um 44,7 Prozent stieg. Für sich betrachtet ist das Plus aber gut.

Die Jahresgebühren von 0,18 Prozent sind auch für einen ETF günstig, die Wertschwankungen fielen seit Auflage vergleichsweise moderat aus. ECOreporter empfiehlt eine Mindesthaltedauer von fünf, besser sieben Jahren.

Nachhaltigkeitskonzept

Die EMU im ETF-Namen Amundi Index MSCI EMU SRI PAB ETF ist die „Economic and Monetary Union“, die Eurozone. PAB bedeutet „Paris Aligned Benchmark“, die Geschäftsausrichtung der investierten Unternehmen muss laut Amundi kompatibel sein mit dem 1,5-Grad-Ziel. Das Kürzel "SRI" steht für "Socially Responsible Investment", frei übersetzt: "nachhaltiges Investieren". Im Aktienpaket des ETFs sind Papiere von 61 Unternehmen.

Der ETF legt nach einem Best-in-Class-Verfahren an. Dabei müssen Unternehmen zunächst zum nachhaltigsten Viertel ihrer Branche gehören. Außerdem soll ihr Treibhausgas-Ausstoß maximal halb so hoch sein wie die durchschnittlichen Gesamtemissionen aller Konzerne aus einem herkömmlichen Aktien-Index. Zudem müssen die Firmen ihren CO2-Ausstoß jährlich um 7 Prozent reduzieren. Und es gelten Ausschlusskriterien.

Der ETF-Anbieter beschreibt die mathematische Methode, mit der die Emissionen der im ETF vertretenen Unternehmen berechnet werden. Einbezogen werden dabei sowohl die Emissionen aus eigener Geschäftstätigkeit (Scope 1 & 2) als auch der indirekt entstehende Treibhausgasausstoß, etwa durch Lieferketten und die Nutzung der hergestellten Produkte (Scope 3). Allerdings gibt es keine Informationen dazu, welche Werte sich bei den einzelnen Unternehmen im ETF letztlich ergeben oder welcher Vergleichswert jeweils herangezogen wird.

Der ETF bildet auf diese Weise einen Aktienindex des US-Finanzdienstleisters MSCI ab. Bewertung und Auswahl der Unternehmen stammen ebenfalls von MSCI.

Ausschlusskriterien

Der ETF schließt Unternehmen vollständig aus, die an Geschäften mit geächteten Waffen (beispielsweise Landminen oder Brandwaffen) und Nuklearwaffen beteiligt sind oder gegen den UN Global Compact verstoßen, also etwa Menschen- und Arbeitsrechte grob verletzen. Auch die Förderung von Kohle, Öl und Gas sowie die Herstellung von zivilen Schusswaffen und Tabakprodukten sind tabu.

Zudem gelten Umsatzschwellen etwa für die Stromerzeugung aus fossiler Energie und Atomkraft, die Produktion von Alkohol oder das Anbieten von Glücksspiel. Eine vollständige Liste der Ausschlusskriterien finden Sie im Premium-Bereich.

Wie nachhaltig sind die Aktien in diesem ETF?

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