Ist der BNP Easy Low Carbon 100 Europe wirklich ein fossilfreier ETF? / Foto: Pixabay

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ETF-Test: BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe PAB - EUR

Dieser ETF wirbt damit, klimafreundlich in rund 100 europäische Unternehmen zu investieren. Ist das Aktienpaket des BNP Easy Low Carbon 100 Europe PAB ETF also frei von Kohle, Öl und Gas? Und kann der ETF finanziell überzeugen?

Anbieter des ETFs ist BNP Paribas Easy, eine Tochter der französischen Großbank BNP Paribas. Die Bank wird in der EU noch bis 2030 Kohleprojekte finanzieren. Und außerhalb Europas plant BNP Paribas, sogar noch bis 2040 Geld in Kohleprojekte zu stecken. Natürlich bedeutet das nicht, dass der ETF in solche Projekte investiert. Aber wenn der Anbieter schon nicht von der Kohle lassen will…

Finanzen/Risiko

Der ETF startete am 11. Februar 2016. Auf ein Jahr gesehen gewann der ETF 13,1 Prozent, der weltweite Aktienindex MSCI World legte im selben Zeitraum mit 26,4 Prozent aber das doppelte an Wert zu. Auch auf fünf Jahre gesehen fällt der Wertzuwachs mit 48,5 Prozent zwar solide aus. Der MSCI World entwickelte sich mit einem Plus von 84,3 Prozent aber deutlich besser.

Die Jahresgebühren sind mit 0,30 Prozent ETF-typisch günstig. Die Wertschwankungen waren vergleichsweise gering. ECOreporter empfiehlt eine Haltedauer von mindestens sieben, besser zehn Jahren.

Nachhaltigkeitskonzept

Der ETF bildet einen Index nach, den der niederländische Börsenbetreiber Euronext im Auftrag von BNP Paribas erstellt. Die Aktienauswahl basiert auf Daten der US-amerikanischen Nachhaltigkeits-Ratingagentur Moody’s ESG Solutions. steht für Ökologie (E wie Environment), Soziales (S wie Social) und gute Unternehmensführung (G wie Governance). Aber: Was eine gute Leistung in den einzelnen ESG-Bereichen ist, dafür gibt es keine verbindlichen Standards.

Das Kürzel „PAB“ im Namen des ETFs steht für „Paris Alligned Benchmark“ und bedeutet, dass der ETF gemäß den Pariser Klimazielen investieren will. Zu diesen gehört insbesondere das Verhindern eines Anstiegs der Erwärmung um mehr als 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit.

Die Aktienauswahl erfolgt mittels eines Best-in-Class-Verfahrens, dabei kommt es auf den CO2-Ausstoß von Unternehmen an. Die für den ETF ausgewählten Unternehmen müssen zusammen weniger als halb so viel CO2 ausstoßen wie der nicht-nachhaltige Index Euronext Europe 500. Zudem müssen sie ihre Emissionen jedes Jahr um mindestens 7 Prozent reduzieren. Hinzu kommen Ausschlusskriterien für bestimmte Branchen.

Ausschlusskriterien

Der ETF schließt Unternehmen vollständig aus, die Kohle, Öl oder Gas fördern, verarbeiten, transportieren sowie daraus Strom erzeugen oder entsprechende Vorkommen erschließen. Ebenfalls tabu sind Unternehmen, die Tabakprodukte produzieren oder gegen den UN Global Compact verstoßen, also etwa Menschen- und Arbeitsrechte schwer verletzen.

In Unternehmen, die Geschäfte machen mit Nuklearenergie, konventionellen Waffen und Rüstung investiert der ETF nur, wenn der Anteil am Umsatz damit unter 5 Prozent liegt. Für Investitionen in Unternehmen aus der Alkohol- oder Glücksspielbranche gibt es keine Einschränkungen. Eine Liste aller Ausschlusskriterien finden Sie im Premium-Bereich.

Wie nachhaltig sind die Aktien in diesem ETF?

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