First Solar rechnet 2022 mit erheblichen Belastungen für sein Geschäft, etwa durch höhere Frachtpreise. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

First Solar: Aktie stürzt nach schwachen Zahlen ab

Der US-Solarmodulhersteller First Solar hat mit seinen Zahlen für das vierte Quartal 2021 und der Prognose für das laufende Geschäftsjahr die Markterwartungen verfehlt. Die Aktie verliert in der Folge deutlich.

Der Konzern hat laut CEO Mark Widmar mit steigenden Rohstoffkosten und Engpässen in der Lieferkette zu kämpfen. Der Unternehmenschef erwartet, dass diese Belastungen auch das gesamte aktuelle Jahr über anhalten und sich vermutlich noch verstärken werden.

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Zwar stieg der Umsatz zwischen Oktober und Dezember im Jahresvergleich deutlich von 609 auf 907 Millionen US-Dollar. Analysten war das aber zu wenig: Dem Datenlieferanten Refinitiv zufolge hatten Branchenkenner mit mindestens 918 Millionen Dollar gerechnet. Der Gewinn konnte mit 1,23 Dollar je Aktie die durchschnittliche Erwartung von 1,06 Dollar zwar übertreffen, dies wog aber weniger schwer als die Enttäuschung über das geringere Wachstum.

Im Gesamtjahr 2021 stieg der Umsatz von 2,71 auf 2,92 Milliarden Dollar. Auch hier hatten die Markterwartungen mit 2,93 Milliarden Dollar leicht höher gelegen. Der Jahresnettogewinn legte auf 469 Millionen Dollar beziehungsweise 4,38 Dollar je Aktie zu, gegenüber 398 Millionen Dollar und 3,73 Dollar je Aktie 2020.

Frachtkosten um bis zu 300 Prozent gestiegen

Auch die neue Jahresprognose von First Solar blieb hinter den Erwartungen der Wall Street zurück. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatz zwischen 2,4 und 2,6 Milliarden Dollar, während die Analysten im Schnitt mit 2,76 Milliarden Dollar kalkuliert hatten. Zudem rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn pro Aktie zwischen einem lediglich ausgeglichenen Ergebnis und 0,60 Dollar für das Gesamtjahr, was deutlich unter den von Branchenfachleuten erwarteten 1,92 Dollar liegt.

First Solar geht in diesem Jahr von weiteren deutlichen Belastungen des Geschäfts aus. Zwar erklärte Unternehmens-Chef Widmar bei der Präsentation der Zahlen, dass 2022 ein "entscheidendes Jahr" sein werde, mit "bedeutenden Investitionen" in den Ausbau der Produktion, neue Produzenten, Forschung und Entwicklung sowie neue Vertragsstrategien. Gleichzeitig erwarte das Management aber ein aus Ertragssicht schwieriges Jahr, insbesondere aufgrund der gestiegenen Frachtkosten.

Die Preise für vertraglich vereinbarte Mengen seien zwischen 200 und 300 Prozent über das Niveau vor der Pandemie gestiegen, so First Solar. Für 2022 rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Anstieg der vertraglich vereinbarten Frachtraten um 100 Prozent. Neben den gestiegenen Kosten hätten sich auch die Transitzeiten, also die geplante Reisedauer von Hafen zu Hafen, verlängert, während sich Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Waren deutlich verschlechtert hätten.

An der Börse fiel First Solar mit Geschäftszahlen und Prognose durch: Aktuell ist die Aktie im Tradegate-Handel zum Vortag 13,4 Prozent im Minus und kostet 58,84 Euro (Stand: 2.3.2022, 14:36 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 1,4 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 3,6 Prozent an Wert eingebüßt. Auf fünf Jahre gesehen hat sich der Wert der Aktie ungefähr verdoppelt.

First Solar hatte in der Vergangenheit bereits Schwierigkeiten, von der Wachstumsdynamik des Solarmarktes nachdrücklich zu profitieren, die Aktie schwankt traditionell stark. Ein Investment allenfalls für risikobereite Anlegerinnen und Anleger – bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 37 ist die Aktie aktuell aber zu teuer für einen Einstieg.

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