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FuelCell Energy: Mehr Umsatz, weniger Verlust
Der US-Brennstoffzellenhersteller FuelCell Energy hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2022 (November bis Januar) den Umsatz gesteigert und den Verlust gesenkt. Dabei meldete der Konzern Fortschritte insbesondere am asiatischen Markt.
Der Umsatz stieg im ersten Quartal von 14,9 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf 31,8 Millionen Dollar, ein Plus von knapp 114 Prozent. Der Auftragsbestand betrug zum 31. Januar 2022 1,31 Milliarden Dollar, verglichen mit 1,27 Milliarden Dollar zum 31. Januar 2021.
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Neben gestiegenen Umsätzen aus Serviceverträgen – FuelCells Haupteinnahmequelle – und Stromerzeugung gelang es dem Unternehmen, auch wieder mehr Brennstoffzellen zu verkaufen. Der Schlüssel dazu: Im Dezember legte FuelCells einen wichtigen Rechtsstreit mit Koreas größtem Energieversorger Posco mit einer Einigung bei. Posco hatte bislang FuelCell-Brennstoffzellen in Lizenz gefertigt, die US-Amerikaner wollten das unterbinden und direkt den asiatischen Markt beliefern. Nach der Einigung darf Posco nun weiterhin den bestehenden Kundenstamm beliefern, allerdings keine Neukunden mehr annehmen. Diese werden von nun an direkt von FuelCell bedient.
Technik mit zweifelhafter Nachhaltigkeit
Die Vereinbarung sieht zudem ein Geschäft über Brennstoffzellenmodule zwischen FuelCell Energy und der Posco-Tochter Korea Fuel Cell (KFC) vor. KFC kaufte demnach bereits für 18 Millionen Dollar sechs Module. Die Vergleichsvereinbarung sieht vor, dass KFC bis zum 30. Juni 2022 eine weitere Bestellung über acht Module aufgibt.
Zudem meldete FuelCell Fortschritte bei der "Kommerzialisierung unserer einzigartigen Lösung zur Kohlenstoffabscheidung". Neben einer Forschungsvereinbarung mit dem Ölkonzern ExxonMobil habe man an einer gemeinsam von Chevron und Shell in Kanada betriebenen Anlage erfolgreich die eigene Brennstoffzellentechnologie installiert.
FuelCell ist auf sogenannte Karbonatbrennstoffzellen spezialisiert. Diese werden mit einem Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid betrieben, das aus fossilem Erdgas oder Biogas hergestellt wird. Bei dessen Verbrennung entsteht neben weiterem Wasserstoff auch CO2 , das extra gebunden werden muss, um nicht in die Atmosphäre zu entweichen. Aus nachhaltiger Sicht ist das fragwürdig, der so entstehende Wasserstoff ist allenfalls grau.
Trotz Belastungen durch den Rechtsstreit mit Posco konnte FuelCell seinen Verlust im ersten Quartal des Geschäftsjahres senken. Das Minus je Aktie sank von 0,15 Dollar im Vorjahr auf 0,11 Dollar.
Die FuelCell Energy-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 2,2 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 5,23 Euro (Stand: 15.3.2022, 12:09 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 30,7 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 64,8 Prozent im Minus.
Viele Erneuerbare-Energien-Aktien, darunter auch Wasserstoff-Titel, haben in den vergangenen Wochen erst deutlich an Wert gewonnen, um dann wieder drastisch zu verlieren – wohl weil Anlegerinnen und Anleger bereits wieder Gewinne mitnahmen. Grund für die Kurs-Achterbahn ist der Überfall Russlands auf die Ukraine: Die mögliche Unabhängigkeit von Gas und Öl aus Russland hat eine neue politische Bedeutung bekommen, die Hoffnungen auf einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien weckt. Insbesondere bei Wasserstoff-Aktien ist aber Vorsicht angebracht, mittelfristig wird Wasserstoff keine Energiekrise lösen können.
Zudem ist aktuell weder auszumachen, wie groß der Wasserstoff-Markt tatsächlich werden kann, noch welche Unternehmen ihn beherrschen werden. Aktienkäufe sind hier Wetten. Bei FuelCell Energy kommt hinzu, dass das Unternehmen nicht auf grünen Wasserstoff setzt, obwohl der Trend ganz klar in diese Richtung geht. ECOreporter rät daher von einem Einstieg in die Aktie ab.
Für eine ausführliche Einschätzung des Sektors und seiner Unternehmen lesen Sie auch das aktuelle ECOreporter-Dossier Von Bloom Energy bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.
FuelCell Energy Inc.: