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Finanzdienstleister, Fonds / ETF
GLS Bank: Rüstung ist nicht nachhaltig
Banken und Fondsverbände haben in den letzten Tagen gefordert, Rüstungsunternehmen als nachhaltig einzustufen und damit auch für grüne Fonds und ETFs investierbar zu machen. Die Bochumer GLS Bank hält davon nichts.
In einer Stellungnahme der Bank heißt es: „Die Politik und Teile der Finanzbranche planen, Rüstung als nachhaltig zu klassifizieren. Laut bisher bekannter Teile eines Strategiepapiers der Bundesregierung sowie EU-Plänen soll die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie über die ESG-Regeln Zugang zum Kapitalmarkt erhalten. Die GLS Bank hält diesen Weg für falsch. Wie Gas und Atomkraft sind auch Rüstungsgüter nicht nachhaltig – weder sozial oder ökologisch, noch sorgen sie zwangsläufig für Sicherheit.“
„Die Produktion von Waffen, ihr Export und ihr Einsatz sind nicht nachhaltig! Krieg ist nicht nachhaltig. Dividenden aus zur Kriegsführung hergestellten Gütern können daher ebenfalls nicht nachhaltig sein”, sagt Aysel Osmanoglu, Vorstandssprecherin der GLS Bank.
Unnötige Wachstumsspirale
Die Kapitalisierung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie führe in eine unnötige Wachstumsspirale. „Das Einsammeln von Kapital auf diesem Weg generiert ein wirtschaftliches Interesse, den Umsatz von Rüstungsgütern zu erhöhen. Die Idee, dass nur so viele Waffen produziert werden, wie es zu Verteidigung braucht, wird ad absurdum geführt. Dieses System wollen wir nicht unterstützen”, so Osmanoglu.
Deshalb schließe die GLS Bank Investitionen in Rüstung in ihrem Bankgeschäft konsequent aus. Man sei sich der Erfordernisse einer veränderten Sicherheitspolitik bewusst, es sei aber die Aufgabe des Staates, Rüstung zu finanzieren. Immerhin flössen bis Jahresende knapp 90 Milliarden Euro und damit mehr als zwei Prozent des deutschen Bruttoinlandproduktes in Verteidigungsausgaben.