Windpark von Green City. Mehrere Unternehmen der Firmengruppe könnten zahlungsunfähig werden. / Foto: Green City

  Anleihen / AIF, Wachhund

Green City AG hat „operative Schwierigkeiten“

Die Green City AG aus München lädt zu einer außerordentlichen Hauptversammlung. Der Anlass: hohe Kapitalverluste und ein zu erwartendes negatives Jahresergebnis.

Über die finanziellen Schwierigkeiten der Green City-Konzerngesellschaften Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG, Green City Energy Kraftwerkspark III GmbH & Co. KG und Green City Solarimpuls I GmbH & Co. KG hat ECOreporter bereits am Wochenende hier berichtet. Jetzt beruft die Green City AG, die Dachgesellschaft des Konzerns, für den 20. Januar eine außerordentliche virtuelle Hauptversammlung ein.

Wichtige Wind- und Solarprojekte laufen nicht gut

Im Einladungsschreiben, das ECOreporter vorliegt, geht Green City davon aus, dass aufgrund erforderlicher Wertberichtigungen von Forderungen, Beteiligungen an Tochtergesellschaften sowie erwarteter Umsatz- und Ertragsausfälle „ein Verlust in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021 eingetreten ist“. Weiter führt der Vorstand aus: „Die Green City AG sieht sich mit operativen Schwierigkeiten konfrontiert, die sich nachteilig auf die Finanzlage der gesamten Gruppe auswirken. So kommt es derzeit bei zahlreichen wichtigen Wind- und Solarparkprojekten des Konzerns zu erheblichen Verzögerungen. Durch den daraus resultierenden Ausfall von Erträgen erwartet die Green City AG für das Gesamtjahr 2021 ein negatives Jahresergebnis.“

Zudem habe man bei der Erstellung der (nach wie vor nicht veröffentlichten) Jahresabschlüsse 2020 festgestellt, dass „Wertberichtigungen unter anderem bei Projektrechten und Rückstellungen für zukünftige Verpflichtungen aus Garantieversprechen“ notwendig seien. Als Gründe für den Korrekturbedarf nennt Green City Mindererträge, Verluste und Verzögerungen bei Erneuerbare-Energien-Projekten.

Zinszahlungen sind "nicht gesichert"

Eines der Hauptprobleme des Konzerns ist die am vergangenen Freitag in Pflichtmitteilungen gemeldete finanzielle Schieflage der Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG, der Green City Energy Kraftwerkspark III GmbH & Co. KG und der Green City Solarimpuls I GmbH & Co. KG. Laut Einladungsschreiben zur Hauptversammlung ist der Fortbestand dieser Gesellschaften und damit auch die Zins- und Rückzahlung mehrerer Anleihen fraglich. Die Zahlung der am 30. Dezember 2021 fälligen Zinsen für Anleihen der Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG seien „nicht gesichert“.

„Wir sind derzeit dabei, zügig ein umfassendes Restrukturierungskonzept zu erarbeiten“, sagt Green City-Finanzvorständin Heike von der Heyden in dem Einladungsschreiben. Die Eckpunkte dieses Konzepts sollen auf der Hauptversammlung im Januar vorgestellt werden.

Details zur Schieflage der drei oben genannten Green City-Gesellschaften, die Anleihen an private Anlegerinnen und Anleger ausgegeben haben, erfahren Sie hier.

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