Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Green City Energy: Darum können die Anleihen derzeit nicht gehandelt werden
Mehrere Anleihen des in Schieflage geratenen Green City-Konzerns aus München sind vom Börsenhandel ausgesetzt. ECOreporter hat bei Green City nach den Gründen gefragt.
Nach Recherchen der Redaktion sind folgende Anleihen der Green City-Gruppe seit 20. Dezember nicht mehr handelbar:
- Green City Energy Kraftwerkspark II (15/23) (ISIN DE000A161MQ1)
- Green City Energy Kraftwerkspark II (15/33) (ISIN DE000A161MR9)
- Green City Energy Kraftwerkspark III (16/26) (ISIN DE000A2AALN4)
- Green City Energy Kraftwerkspark III (16/36) (ISIN DE000A2AALP9)
- Green City Energy Kraftwerkspark III (18/26) (ISIN DE000A2G8V82)
- Green City Solarimpuls 2017 (ISIN DE000A2GSTH8)
Bei den beiden erstgenannten Anleihen wurde nach Angaben der Börse Xetra der Handel gestern (23.12.2021) wieder aufgenommen. Bislang liegen aber noch keine neuen Kurse vor.
Der Handelsstopp war erfolgt, nachdem Green City auf eine mögliche Insolvenzgefahr der Konzerngesellschaften Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG, Green City Energy Kraftwerkspark III GmbH & Co. KG und Green City Solarimpuls I GmbH & Co. KG hingewiesen hatte (ECOreporter berichtete hier).
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
„Der Handel der Anleihen an der Börse wurde zum Schutz der Anleger:innen zeitweise ausgesetzt“, erläutert Green City auf Nachfrage der Redaktion. „Die Aussetzung soll allen Investoren die Chance geben, aktuelle Sachverhalte zu kennen, die für eine etwaige Investitionsentscheidung wichtig sind.“
Um die derzeitige Situation bei Green City einschätzen zu können, wäre ein aktueller Konzernabschluss hilfreich. Der überfällige Abschluss für das Geschäftsjahr 2020 ist allerdings nach wie vor nicht veröffentlicht. Green City hierzu: „An der Fertigstellung und anschließenden Veröffentlichung der Zahlen für den Jahresabschluss 2020 arbeiten wir mit Hochdruck. Hier sind noch nicht alle Konzerngesellschaften finalisiert. Einige Konzerngesellschaften haben ihre Jahresabschlüsse 2020 bereits fertiggestellt und veröffentlicht. Für den Jahresabschluss 2021 möchten wir wieder im normalen Turnus sein.“
Auch die Konzernmutter steckt in Schwierigkeiten
Als Grund für die finanziellen Probleme der drei oben genannten Anleihe-Gesellschaften nennt Green City, dass „Zahlungen von Konzerngesellschaften auf Darlehensrückzahlungsansprüche nicht gesichert sind“. Das Unternehmen bestätigt gegenüber ECOreporter, dass es sich dabei um Projektentwicklungsdarlehen handelt, die an die Green City Energy Service GmbH & Co. Windpark Bayern 2014 KG und die Green City Energy Windpark Projektentwicklungs GmbH & Co. KG vergeben wurden. Auf die Risiken dieser Darlehen weist Green City im Konzernabschluss 2019 hin. Die Green City Solarimpuls I GmbH & Co. KG habe zudem ein Projektentwicklungsdarlehen an die Konzernmutter Green City AG ausgegeben. Zahlungen aus diesen Darlehen seien derzeit nicht gesichert.
Dazu passt, dass auch die Green City AG vor wenigen Tagen schwerwiegende finanzielle Probleme eingeräumt hat (ECOreporter berichtete hier). Wegen der engen Verflechtungen der zahlreichen Green City-Gesellschaften und der zentralen Bedeutung, die der Green City AG im Konzern zukommt, hält es die Redaktion für möglich, dass es noch bei weiteren Finanzprodukten der Green City-Gruppe zu Zahlungsschwierigkeiten kommen wird.
Der nächste Zinstermin des Konzerns ist der 30. Dezember. An dem Tag werden Zinsen für die Anleihen der Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG fällig. Das Unternehmen hat bereits mitgeteilt, dass die Zahlung nicht gesichert sei, und will am 27. Dezember Näheres dazu veröffentlichen.